Die Grundschullehrerin Kritik (2018): Französisches Kino par excellence

Mirjam Maier 4. Februar 2018 0
Die Grundschullehrerin Kritik (2018): Französisches Kino par excellence

Wie in einem Taubenschlag geht es am Hauptschauplatz, namentlich einer Grundschule, in Hélène Angels Film Die Grundschullehrerin zu. Schreiende Kinder, quasselnde Kinder, Kinder, die einander ärgern, Kinder, die nicht still sitzen können und inmitten des ganzen Chaos‘ Florence (Sara Forestier).

Die alleinerziehende Mutter und Grundschullehrerin gibt sich alle Mühe ihre Schüler, darunter auch ihr Sohn, auf das Collège und gleichzeitig auf das Leben vorzubereiten. Wo andere wie die Referendarin Laure (Lucie Desclozeaux) den Lehrerjob aus Angst vor der lauten, unübersichtlichen Masse an Schülern am liebsten schon vor dem eigentlichen Beginn an den Nagel hängen wollen, steht Florence kampfbereit und mit Hingabe im Ring. Dabei kommt ihr Privatleben, allem voran ihr Sohn Denis (Albert Cousi), viel zu kurz. Auch als der attraktive Kurierfahrer Mathieu (Vincent Elbaz) in ihr Leben tritt, der sich um den vernachlässigten Schüler Sacha (Ghillas Bendjoudi) kümmert, bleibt ihr vor lauter Pflichtbewusstsein, ihrer Aufgabe als Lehrerin nachzukommen, keine Zeit für die Liebe. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, versteht sich fast von selbst. Nicht nur ihr Sohn rebelliert gegen seine vielbeschäftigte Mutter, auch ihr Körper zeigt ihr ihre Grenzen auf und ruft sie damit gleichzeitig zurück in ein Leben außerhalb des Jobs.

Wie in das richtige Leben geworfen, fühlt man sich selbst in Angels Film, so authentisch bildet er den Alltag in einer Schule ab – dafür war die Regisseurin zwei Jahre in Schulklassen zugegen –  und so ehrlich spiegelt er menschliche Gefühle wie Wut oder Freude wider. Dabei geht der Film feinfühlig mit seinen Charakteren um, ohne die Dramen, die das Leben spielt, unnötig aufzubauschen. Die Grundschullehrerin ist etwas für Kopf und Herz – fern jeglicher Bilder vieler Produktionen, die sich vor CGI-Effekten kaum mehr retten können –, eine kleine französische Filmperle, die einfach guttut.

Die Grundschullehrerin ist ab dem 15. Februar 2018 in den deutschen Kinos zu sehen.

Beitragsbild (c) Alamode Film

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Die Grundschullehrerin Kritik (2018): Französisches Kino par excellence

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