Filmkritik: Upside Down (2012)

Florian Erbach 28. Oktober 2013 0
Filmkritik: Upside Down (2012)
  • Story
  • Bild und Setting
  • Grene: Romanze

Wenn zwei Menschen sich lieben, wirklich lieben, dann kann sie nichts trennen und sie finden unweigerlich zusammen. So die romantische Vorstellung der Paarfindung. Dass das mitunter gar nicht so einfach ist, kann wohl jeder aus eigener Erfahrung bestätigen. Oftmals sind es unsichtbare Barrieren, die sprichwörtlichen Welten, der Zufall, der einen von seinem „bestimmten“ Partner trennt. Upside Down greift diese Thematik auf und projiziert die „Trennung“ in ein filmisches Bild. Als getrenntes Liebespaar fungieren hierbei Kirsten Dunst (Eden) und Jim Sturgess (Adam), die dabei von Regisseur Juan Solanas in Szene gesetzt werden. Mit Upside Down betritt Solanas erstmals die erweiterte Hollywood-Bühne.

Getrennte Welten

mza_8612860021554023549Upside Down entführt uns an einen fernen Ort, in ein fernes Sternensystem, in dem sich zwei Planeten wie Spiegel gegenüberstehen. Während die obere Welt reich ist, muss die untere Welt in Armut leben und dient als Ausbeutungsobjekt für die obere Welt. Die Thematik erinnert an viele Dystopien und doch gibt es hier etwas Einzigartiges: Der Kontakt zwischen den Welten ist nicht, beziehungsweise nur ganz kurz möglich. Niemand der unten geboren wurde, kann oben leben und genauso ist es auch andersrum. Wie der Zufall es will, lernt Adam bei einer Klettertour in den Bergen die junge Eden kennen. Beide verlieben sich, doch es kommt zu einem tragischen Zwischenfall, woraufhin beide getrennt werden. Kann Adam seine große Liebe wiederfinden? Und kann er die „Barriere“, die die Welten trennt, vielleicht sogar zu Fall bringen?

Was sich wie eine spannende Geschichte anhört, ist streckenweise leider nur auf dem Papier spannend. Sicherlich, die Idee der zwei Welten, die sich gegenüberstehen, ist faszinierend. Jedoch liegt der Fokus bei Upside Down ganz klar auf der Liebesgeschichte zwischen Adam und Eden. So ist es dann wohl auch zu erklären, dass der Film vor Logiklöchern nur so strotzt. Das ist in meinen Augen nicht unbedingt problematisch, doch leider ist der Rest überwiegend so mittelmäßig, dass einem das in Erinnerung bleibt.

Tolle Aufnahmen und eine (viel zu) große Portion Kitsch

Kirsten Dunst und Jim Sturgess als Liebespaar funktionieren. Es gibt einige schöne Szenen, in denen ich ihnen ihre Verliebtheit glaube und ich mich beim „Schmachten“ ertappt habe. Leider ist der Film im Verlauf jedoch so extrem kitschig, dass der „Liebesbogen“ definitiv überspannt wird. Es ist alles so vorhersehbar, so „glatt“ und seicht, dass mich die Handlung bald nicht mehr interessiert. Punkten kann der Film aber mit schönen CGI-Effekten und einer glaubhaften Kulisse. Juan Solanas hat eine schöne Welt geschaffen, die merklich – vor allem wenn Adam und Eden aufeinandertreffen – einen symbolischen und romantischen Touch hat. Upside Down ist mehr Romanze, als Sci-Fi-Film oder geschweige denn ein Drama.

Fazit:

Upside Down funktioniert als seichte Romanze. Aber als Science-Fiction-Film oder gar Drama konnte der Film überhaupt nicht punkten. Die Hauptdarsteller sind sympathisch, jedoch in einer spannungsarmen Geschichte, mit schönen Bildern eingebettet. Hätte Kirsten Dunst nicht mitgespielt, hätte ich wohl größte Mühe gehabt, den Film zu Ende zu schauen. Wer eine kitschige Romanze sehen möchte, ist bei Upside Down gut aufgehoben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Welt näher erklärt wird und die Geschichte hier mehr Tiefgang gehabt hätte. So bleibt nur das Gefühl, eine interessante Geschichte angeschnitten und damit auch gleichsam verpasst zu haben. 2,5/5

Filmkritik: Upside Down (2012)

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