Free Fire (2017) Kritik: Actiongeladenes Kammerspiel

Mirjam Maier 17. September 2017 0
Free Fire (2017) Kritik: Actiongeladenes Kammerspiel

Feuer frei! – so lautet das Motto in Ben Wheatleys (Highrise) Actionkomödie Free Fire. Was kann so ein Film, der zum größten Teil aus Schusswechseln in einer alten Lagerhalle besteht?  Er kann vor allem Eines: unterhalten.

Boston im Jahr 1978 – in einer verlassenen Lagerhalle treffen die irischen Gangster Chris (Cillian Murphy) und Frank (Michael Smiley) auf die Waffenhändler Vernon (Sharito Copley) und Martin (Babou Ceesay) in der Erwartung, die georderten M16-Gewehre in Empfang nehmen zu können. Justine (Brie Larson) begleitet die Iren, um zwischen den Parteien zu vermitteln; Ord (Armie Hammer), ein weiterer Mittelsmann, ist ebenfalls zugegen, außerdem jeweils zwei Handlanger, die die groben Arbeiten erledigen sollen. Und gerade diese stellen sich als Risikofaktoren heraus. Die von Beginn an angespannte Atmosphäre – die paradoxerweise durch humorvolle Dialoge nur noch gesteigert wird – lässt das drohende Unheil bereits erahnen, das in Form eines nicht durchdacht abgefeuerten Gewehrschusses seinen Anfang nimmt.

Von da an bestimmen Kugelhagel und schwarzer Humor die Szenerie. Ein einziger Schauplatz dient dem Film als Kulisse und diese nutzt er aus; gestapelte Kisten und altes Mauerwerk dienen als Schutzwall, ein heruntergekommenes Büro wird zum vermeintlichen Rettungsanker. Wer auf welcher Seite steht und wer auf wen schießt und vor allem aus welchem Grund, wissen die Protagonisten zuweilen selbst nicht mehr. Kernstück des Kammerspiels bildet der Dialog, der der Parodie der Sinnlosigkeit des ganzen Unterfangens dient, nur nicht der Kommunikation zwischen den beiden Parteien. Warum die Sache zivilisiert klären, wenn Unmengen an Waffen zur Verfügung stehen? Das wäre zu einfach. Dass die Figuren aus unterschiedlichen Nationen stammen, verleiht dem Ganzen noch einen Funken Kritik am weltlichen Geschehen, möchte man den Hauch einer allegorischen Deutung ins Spiel bringen.

Man merkt Free Fire seine präzise Planung an; von seinem Setting und den Kameraeinstellungen angefangen, über die authentischen Kostüme bis hin zu einem Cast, der zu überzeugen weiß. Free Fire ist Unterhaltungskino der außergewöhnlichen Art und willkommene Abwechslung zum Einheitsbrei aus Hollywood.

Beitragsbild (c) Protagonist Pictures

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