„Grace and Frankie“ Kritik zu Staffel 1 der Netflix-Serie: Gegensätze ziehen sich an!

Sabrina Sandig 4. August 2015 1
„Grace and Frankie“ Kritik zu Staffel 1 der Netflix-Serie: Gegensätze ziehen sich an!

Man nehme zeitgemäße Themen, kombiniert sie mit Altbewährtem und fertig ist die neue Show mit Spaßfaktor. Jane Fonda und Lily Tomlin brillieren als ungleiches Dreamteam in der neuen Netflix Original Series „Grace and Frankie“. Zusammengefasst in drei Worten: Modern, intelligent und urkomisch.

Die ehemals knallharte Businessfrau Grace und die schräge Ökotante Frankie könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch als sie beide von ihren Ehemännern verlassen werden, da diese schwul und ineinander verliebt sind, ziehen Grace und Frankie in das gemeinsame Strandhaus. Zusammen wagen sie, nach 40 Jahren Ehe, die ersten Schritte als Singles im Zeitalter von Twitter und Online Dating.

Willkommen im 21. Jahrhundert

Die Show überzeugt mit urkomischen Dialogen, insbesondere zwischen den zwei Protagonistinnen, welche sich immer wieder in bisher unbekannten Situationen wiederfinden. Zunächst durchleben die beiden ihre Scheidungen, bevor die wirklich wichtigen Fragen aufgerollt werden: Wie sende ich einen Tweet und worauf kommt es bei meinem Online-Dating Profil an?

Glücklicherweise haben sowohl Grace als auch Frankie jeweils zwei Kinder, die ihr bestes tun, um zu helfen. June Diane Raphael ist grandios als Brianna, die Dating erfahrene Tochter, die ihrer Mutter mit Rat und Tat zur Seite steht. Brooklyn Decker, die Graces andere Tochter spielt, wirkt hingegen etwas blass und langweilig.

Frankies adoptierte Söhne, ein ehemaliger Drogenjunkie und ein Möchtegern-Businessman, versuchen ebenfalls ihren Verpflichtungen nachzukommen und beide ihrer Elternteile zu unterstützen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Aber sie sind zumindest für den einen oder anderen Lacher gut.

Vom Suchen, Finden und Verlieren der Liebe

Während Grace und Frankie versuchen das Chaos zu ordnen, sind ihre Ex-Männer schon mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen. Martin Sheen und Sam Waterson verkörpern Robert und Sol, die nun Mann und Mann werden wollen.

Sol, genial gespielt von Sam Waterson, ist dabei der sensible, liebe Kerl, der immer noch eine tiefe Verbundenheit zu Frankie verspürt. Nach 40 Jahren fällt es Sol und Frankie schwer voneinander loszulassen.  Durch ihre Beziehung wird die Serie mit ganz viel Gefühl versorgt. Herzzerreißend kümmern sich die beiden immer noch umeinander, während sie sich doch Schritt für Schritt vom anderen abnabeln müssen.

Doch auch die wachsende Freundschaft zwischen den zwei verlassenen Frauen sorgt für ein paar Gänsehautmomente. Sie lernen, dass eine Hand die andere wäscht und sie die Unterstützung des Anderen brauchen, um vorwärtszukommen.

Video und Beitragsbild: (c) Netflix