King Kong: Skull Island – Kritik zum Abenteuer-Spektakel

Martin Rudolph 8. März 2017 3
King Kong: Skull Island – Kritik zum Abenteuer-Spektakel

Ganz ehrlich – Kong: Skull Island ist ein Film, bei denen man sich nach dem Abspann fragt, ob man gerade ein äußerst unterhaltsames Abenteuer-Spektakel gesehen hatte oder sündhaft teuren Mist… meine Wertung fällt auf Ersteres – das unterhaltsame Abenteuer-Spektakel.

Aber der Reihe nach. Nach einem Prolog im Pazifik gegen Ende des 2.Weltkrieges landen wir nach einer dokumentarischen Zeitreise im Jahr 1973. Das Ende des Vietnamkrieges ist beschlossen. In Washington überreden zwei Wissenschaftler der Organisation „Monarch“ (John Goodman, Corey Hawkins) einen Kongressabgeordneten, eine Expedition zu der bislang unbekannten Insel „Skull Island“ im Pazifik zu bewilligen.

Und so macht sich zusammen mit den Wissenschaftlern eine bunte Truppe auf, dem Geheimnis der Insel auf die Spur zu kommen: eine Helikopter-Spezialeinheit unter Führung von Samuel L. Jackson, ein urwalderfahrener britischer Captain (Tom Hiddleston) und eine Fotografin (Brie Larson).

Die Ankunft auf der Insel verläuft natürlich völlig anders als geplant, nach der ersten Konfrontation mit dem Riesenaffen Kong findet sich die Truppe zersplittert am Boden wieder und hat nur noch das Ziel, in der ungemütlichen Umgebung zu überleben und den Weg zurück zu finden. Unterstützung finden sie bei einem dort lebenden Amerikaner (John C. Reilly), der sie vor diversen anderen Monstern warnt, die auf der Insel leben.

Nur Samuel L. Jackson und John Goodman sind irgendwie unterfordert. Der Colonel darf nur grimmig schauen und martialische Sätze raushauen und der Wissenschaftler staunt immer ein wenig wie Attenborough in „Jurassic Park“.

Die Dialoge sind entweder sehr bedeutungsschwanger oder eher banal. Und so bleiben die Figuren leider doch eindimensional und blass. Außer in den Actionszenen ist der Film seltsam distanziert, da fehlt manchmal ein Timing, das Suspense und Dramatik erzeugt, es ist mehr eine Nummernrevue der killenden Kreaturen. Irgendwann kommt wieder ein Riesenvieh. Und wieder eins. Und irgendwann berührt es einen nicht mehr. Wie in einem alten Kinderreim, wieder einer weniger, na auch egal… Spannung geht anders, weniger wäre mehr gewesen.

Die Kamera ist in vielen Einstellungen großartig, man orientiert sich aber auch deutlich an den großen Vorbildern (vor allem „Apocalyse Now“) die ausgiebig zitiert werden. Andererseits ist das auch ein ganz nettes Spiel und wenn man den Film als solches annimmt, macht er richtig Spaß, man unterhält sich einfach gut und Lacher gibt es obendrein.

Aber der Star ist natürlich Kong – seine Auftritte sind richtig spannend, die Kämpfe packend, das Finale furios. Und ja, er darf auch Gefühle zeigen… Die Bilder und Technik (von ILM) sind atemberaubend und die Ausstattung ist verschwenderisch – man merkt dem Film das Mega-Budget jederzeit an. Der Soundtrack aus den 60ern und 70ern ist gut ausgewählt und passend eingesetzt.

Manche Anspielungen sind wirklich treffend: die Fotografin heißt Weaver (da kämpfte doch mal eine Schauspielerin dieses Namens gegen ein Monster…) und der Captain heißt zufällig J(ames) Conrad, wie J(oseph) Conrad, der britische Autor von „Herz der Finsternis“ –  der Vorlage von „Apocalypse Now“…   Sitzenbleiben bis nach dem Abspann lohnt sich: es gibt noch einen Ausblick wie es weitergeht, der aber nicht wirklich eine Überraschung bietet. Die Organisation „Monarch“ war ja schon in „Godzilla“ von 2014 präsent. Und Godzilla 2 („King of Monsters“) ist für 2019 angekündigt. Und „Kong vs. Godzilla“ für 2020…

Kinostart für „Kong: Skull Island“ ist der 9. März 2017.

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