Nachsitzen und Spaß dabei: Kritik zu „Der Metzger muss nachsitzen“ – Erhältlich auf DVD

Tobias Ritterskamp 25. Februar 2015 0
Nachsitzen und Spaß dabei: Kritik zu „Der Metzger muss nachsitzen“ – Erhältlich auf DVD

Der Metzger muss nachsitzen basiert auf dem gleichnamigen Roman-Bestseller des österreichischen Autors Thomas Raab. In seinem zweiten TV-Fall stolpert der sonderbare Restaurator Willibald Adrian Metzger (Robert Palfrader) buchstäblich über die Leiche seines ehemaligen Klassenkameraden Felix Dobermann, der ihn zu Schulzeiten gnadenlos schikanierte. „Der Dobermann… Na Servus!“, kommentiert er den Anblick des Toten. Metzger geht zur Polizei und meldet den Leichenfund. Als er mit Kommissar Pospischill (Andreas Lust), ebenfalls ein ehemaliger Klassenkamerad, an den Fundort zurückkehrt, ist der Tote verschwunden. War etwa doch alles nur Einbildung? Um dieses vermeintliche Verbrechen aufzuklären, organisiert der eloquente und blitzgescheite Willibald nach 25 Jahren ein Klassentreffen mit den ehemaligen Kameraden der Klasse 8b.

Der Film weiß durchaus humorvoll zu unterhalten. Dies zeigt sich insbesondere zu Beginn, als Metzger der Polizei in sprachlicher Gelassenheit den Fund der Leiche melden will. Dabei stößt er auf akute Gemächlichkeit und Gleichgültigkeit, eine Langsamkeit und Ignoranz, die angesichts des Vorfalls ein kabarettistisches Kunststück vom allerfeinsten heraufbeschwört. Robert Palfrader, Kabarettist, Schauspieler und Autor zugleich, verkörpert den Metzger als geistreichen und scharfzüngigen Rhetoriker, was den Film aus Unterhaltungsperspektive durchaus aufwertet. Doch diese Tatsache täuscht nicht darüber hinweg, dass der Plot ziemlich überkonstruiert ist und die Frage nach der Glaubwürdigkeit partout ihre Berechtigung hat. Allerdings laufen am Ende alle Fäden zusammen und ergeben ein durch Reflexion sinnvolles, wenn auch recht vertracktes Muster. Doch aufgrund der Komplexität ist eine gewisse Achtsamkeit erforderlich.

„Der Metzger muss nachsitzen“ ist seit dem 20.02.2015 auf DVD erhältlich.

Beitragsbild: (c) polyband

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