Meine Top-Liste des Marvel Cinematic Universe (Update April 2017)

Ralf 15. Mai 2015 8
Meine Top-Liste des Marvel Cinematic Universe (Update April 2017)

Wie hat sich die Situation seit 2008 und dem Release von Iron Man nur entwickelt? Mittlerweile werden 11 Filme zum Marvel Cinematic Universe gezählt, dessen letzter Eintrag Avengers: Age of Ultron mittlerweile weltweit schon fast 1 Millarde US-Dollar eingespielt hat (Stand 12. Mai 2015). Doch damit nicht genug, ergänzend dazu greift Marvel nun auch den Serienmarkt an und liefert beispielsweise mit Agents of S.H.I.E.L.D. oder Daredevil beste Unterhaltung für den kleinen Bildschirm. Und in absehbarer Zeit ist noch kein Ende in Sicht, da auch die nächsten Jahre eine Menge an weiteren Filmen bereit halten.

Für mich war es damit Zeit, die letzten Jahre etwas Revue passieren zu lassen. Welcher der Filme des Marvel Cinematic Universe hat auf mich den besten Eindruck hinterlassen? Das Ergebnis ist meine folgende (völlig subjektive!) Top-Liste. Bitte beachtet, dass diese Liste nur die Filme beinhaltet, welche offiziell dem Marvel Cinematic Universe zugeordnet werden (tut mir leid X-Men und Spiderman!). Darüber hinaus schließe ich die Serien und One-Shots aus, da diese meiner Meinung nach separat betrachtet werden müssen. Doch fangen wir ohne großes Gerede einfach an…..

Update 25.04.2017: Bei meiner Kritik zu Guardians of the Galaxy 2 habe ich gerade gemerkt, wie veraltet diese Liste ist. Deswegen habe ich beschlossen, Sie mal mit einem Update zu versehen….

Platz 15: Iron Man 2

So sehr ich die Darstellung von Iron Man durch Robert Downey Jr. wertschätze, umso mehr war ich von eben diesem Film enttäuscht. Nach dem grandiosen und für viele überraschenden ersten Teil, war für mich dieser Teil persönlich eine Enttäuschung. Das lag im Wesentlichen an der oftmals gezwungen wirkenden Komik (ich verfluche immer noch den Charakter des Justin Hammer), der für mich gewöhnungsbedürftigen Neubesetzung von Rhodey durch Don Cheadle (an den ich mich mittlerweile jedoch gewöhnt habe) und den meiner Meinung nach sehr unbefriedigenden Endkampf, welcher für mich sehr antiklimatisch gestaltet war. Iron Man 2 ist mit Sicherheit kein schlechter Film, für mich aber der schwächste Eintrag auf dieser Liste.

 Platz 14: Iron Man 3

Oh, und weiter geht es mit unserem Blechmann. Auch der vorletzte Platz dieser Liste geht an Iron Man, genauer gesagt an seinen dritten Teil. Und das nicht mal, weil ich als Comicfan schockiert über die Darstellung des Erzfeindes Mandarin war. Ich bin persönlich gegenüber mutigen Neuerungen immer aufgeschlossen und somit fand ich die Interpretation des Mandarin akzeptabel, wenn auch nicht berauschend. Nein, mein größtes Problem in diesem Film war Tony Stark selbst. Nach den Ereignissen des ersten Avengers ist er von den Erlebnissen so stark mitgenommen, dass er an sich selbst zweifelt und unter Panikattacken leidet. Prinzipiell habe ich nichts gegen Charakterentwicklungen, nein, ich begrüße sie sogar. Doch in diesem Kontext fand ich die Darstellung von diesen zu gezwungen und schlecht umgesetzt und Tony Stark kam mir oftmals eher vor wie ein nerviges, weinerliches Kind. Auch das Ende fand ich nicht ganz stimmig, besonders die erzwungen wirkende Verwandlung von Pepper in die Superbraut.

Platz 13: Captain America: The First Avenger

Kommen wir nun zum ersten Film von good ol‘ Cap. Die größte Schwäche hierbei ist für mich eindeutig seine Geradlinigkeit und seine zu klassischen Motive. Natürlich muss er klassisch sein, hier wird quasi der klassischste aller Helden etabliert, werden jetzt viele sagen. Das stimmt durchaus, doch gerade viele andere klassische Helden wie Superman oder Batman haben auch einen frischen Anstrich bzw. eine neue Interpretation bekommen (wie erfolgreich, das sei jedem selbst überlassen). Captain America war für mich ein solider, aber auch großteils sehr vorhersehbarer Film, der dem Standardablauf jedes Superheldenfilms folgte. Gerade nach den Filmen von Christopher Nolan sind in diesem Bereich die Ansprüche aber gewachsen. Zudem bin ich der Meinung, dass Hugo Weaving sein volles Potenzial als Red Skull nicht ausschöpfen konnte und hier leider Potenzial verschwendet wurde.

Platz 12: Der unglaubliche Hulk

Dieser Film leidet an ähnlichen Problemen wie sein Vorgängerplatz. Eine zum Großteil sehr vorhersehbare Handlung, gepaart mit sehr klassichen Motiven. Gerade im Hinblick auf den erst 2003 releasten Hulkfilm, fehlte diesem Streifen etwas Frische. Warum setze ich ihn auf meiner Liste dennoch höher als Captain America? Weil Der unglaubliche Hulk etwas geschafft habe, was bei einem Protagonisten wie dem grünen Wüterich gar nicht so einfach ist: Er führte einen Gegenspieler ein, den ich ernstnehmen konnte. Der von Tim Roth verkörperte Emil Blonsky/Abomination konnte besonders aufgrund seiner Rücksichtslosigkeit und den Auswirkungen des Serums als würdiger Gegner für den Hulk wahrgenommen werden und erlaubte so das Aufkommen von Spannung.

Platz 11: Thor – The Dark Kingdom

Ich bin generell ein Fan von Filmen, die mich an ungewöhnliche Orte bringen- weswegen Thor bei mir prinzipiell einen Bonus hat. Dazu kommt noch die Tatsache, dass mir die Darstellung des Loki durch Tom Hiddleston sehr zusagt, was natürlich wieder für diesen Film spricht. Mein Hauptproblem mit Thor- The Dark Kingdom ist jedoch die Tatsache, dass er mich persönlich überfordert hat. Die Leichtigkeit und der Humor des ersten Teils sind verloren und wird nun durch eine Menge an komplizierten Inhalten ersetzt. Eine uralte Bedrohung verbunden mit einer Legende? Check! Die Etablierung eines weiteren Infinity Stones quasi nebenbei? Check! Eine Menge seltsames wissenschaftliches Blabla im Laufe des Finales? Doppel-Check! Ich wurde zwar gut unterhalten, doch bin ich tatsächlich auch etwas erschöpft aus diesem Film gegangen. Vielleicht werde ich auch nur etwas alt?

Platz 10: Doctor Strange

Wie bei Thor gefällt mir ein Aspekt bei Doctor Strange besonders gut – der mystische Hintergrund. Positiv abgerundet wird dies durch einen visuell sehr ansprechenden Film und einen Benedict Cumberbatch in Bestform. Ja, ich weiß, eigentlich spielt er in all seinen Rollen den gleichen Charakter. Aber was soll ich sagen, ich sehe ihn gerne als den arroganten Schnösel, der auch zeigt, dass er besser ist.

Das Problem dieses Filmes ist eher, dass er so spät in die Reihe der Marvel-Filme dazu gekommen ist. Dadurch wirkt er leider wie ein Aufguss der fulminanten ersten Werke mit wenig Alleinstellungsmerkmalen. Und ich will gar nicht erst wieder mit dem Bösewicht anfangen – ist es wirklich so schwer mal wieder einen Schurken von Format zu bekommen?

Platz 9: The First Avenger: Civil War

Als Kenner des Comic-Pendants des Civil War durfte man natürlich nicht zu viel erwarten. Man konnte ja schlecht hunderte Helden und Schurken gleichzeitig auf der Leinwand haben. Und dennoch war der dritte Captain America in einigen Abschnitten eine leichte Enttäuschung.

Natürlich gab es auch positive Aspekte. Die Einführung von Black Panther und Spider Man empfand ich als gelungen und der Kampf am Flughafen wies einen hohen Unterhaltungswert auf. Aber ohje, was wäre noch möglich gewesen. Besonders die Dynamik und Motivation von Iron Man und Captain America hätte man in diesem Film noch deutlicher hervorheben können. Aber besonders Tony Stark wirkt in vielen Szenen eher wie ein trotziger und verzogener Schuljunge. Und mit meinem liebsten Kritikpunkt (dem Schurken) fange ich besser gar nicht erst an 😉

Platz 8: Marvel’s The Avengers

Das kommt vielleicht jetzt doch für einige überraschend- schließlich handelt es sich bei diesem Film quasi um DEN KRACHER schlechthin von Marvel. Und ich möchte auch nicht bestreiten, dass es ein guter Fall von Popcornkino ist. All die zuvor etablierten Helden finden endlich zusammen, wir haben den schon vorher erwähnten großartigen Loki und auch Action und Humor stimmen. Wieso ist der Film also nicht höher auf meiner Liste? Ich nenne euch ein paar Gründe dafür. Zum einen natürlich die Erwartungshaltung, die von meiner Seite aus sehr hoch wahr und dann durch einige Punkte enttäuscht wurde. Die erste halbe Stunde des Filmes ist (wenn man ehrlich ist) unglaublich öde und auch das Ende war für mich sehr unbefriedigend (erinnerte mich an Star Wars Episode 1….). Darüber hinaus hatte ich meine Probleme damit, dass Hulk auf einmal seine Kräfte kontrollieren konnte, was dem Charakter für mich total widerspricht. Und zuletzt muss ich festhalten, dass mir der Fokus ZU SEHR auf Action lag. Etwas mehr Charakterentwicklung hätte man schon unterbringen können.

Platz 7: Guardians of the Galaxy 2

Wie in meiner Kritik bereits erwähnt kommt der zweite Teil der Guardians nicht mehr ganz an seinen Vorgänger heran. Besonders in der ersten Hälfte zieht sich der Film ziemlich und baut zu viele Handlungen auf. Auch wirkt er leider nicht mehr ganz so frisch wie sein Vorgänger, weil viele Elemente innerhalb des Filmes schon bekannt sind.

Dennoch hatte ich mit diesem Teil meinen Spaß. Die Charaktere entwickeln sich weiter, der Humor sitzt meistens ganz gut und die Action ist immer noch sehenswert. Die Guardians bleiben bis jetzt für mich das interessantes Team innerhalb des Marvel Cinematic Universe.

Platz 6: Thor

Dieser Film gefällt mir wahrscheinlich deswegen so gut, weil ich kaum Erwartungen an ihn hatte. Klar, ich kannte Thor als Charakter schon vorher, doch meist habe ich ihn nur mit Handlungen erlebt, die sich auf die Avengers fokussieren. Umso spannender und magischer fand ich es dann auch, Asgard endlich in Aktion zu erleben, obwohl der Film zu großen Teilen doch auf der Erde spielt. Aber das Artdesign von Asgard, die damit verbundene Mystik und natürlich die grandiose Einführung von Loki in das Cinematic Universe haben mich damals sehr fasziniert. So sehr, dass mich die eigentlich doch banale Story nicht wirklich gestört hat. Darüber hinaus kam ein stimmungsvoller (und zu Iron Man unterschiedlicher) Humor auf, sobald sich der Gott Thor in der fremden Welt von Midgard zurechtfinden musste.

Platz 5: Avengers: Age of Ultron

Jap, ich habe es getan. Ich bewerte den zweiten Avengers besser als den ersten, was sicherlich viele mit einem Kopfschütteln kommentieren. Aber erlaubt mir, das kurz zu begründen. Wie ich auf der vorherigen Seite schon beschrieben habe, ist der erste Avengers ein guter Fall von Popcornkino, hat für meinen Geschmack aber ein paar Schwächen, die Age of Ultron besser löst. Er stellt sich nicht nur zufrieden damit, die vorher etablierten Charaktere zusammenfinden zu lassen, sondern bietet Charakterentwicklungen (Ironman vs. Captain America in Vorbereitung zu Civil War) und gibt bessere Einblicke zu seinen Charakteren (besonders Hawkeye, aber auch Black Widow und Hulk). Der Kampf von Bruce Banner gegen die unbändige Natur des Hulk wird deutlicher und glaubwürdiger dargestellt, auch aufgrund seiner Angst vor Gefühlen zu Black Widow. Darüber hinaus hat es dieser Film auch geschafft die Charaktere von Quicksilver und Scarlet Witch akzeptabel im Marvel Cinematic Universe zu platzieren- bei der Fülle an Helden und Schurken keine einfache Aufgabe. Nicht zuletzt stimmt auch die Action und Ultron ist ein interessanter Gegenspieler, auch wenn er nicht die Klasse eines Loki hat.

Hat der Film Schwächen? Natürlich, so ist die Story doch an einigen Stellen überzogen oder vorhersehbar. Auch ist die Einführung von Ultron etwas plötzlich und der Charakter nicht ganz so ausgestaltet, wie er es verdient hätte. Im Gesamtbild überwiegen aber die positiven Eindrücke, sogar gegenüber Teil 1.

Platz 4: Ant-Man

Die Besonderheit bei diesem Film ist, dass er mir nach und nach immer besser gefällt. Ein Grund hierfür ist wahrscheinlich, dass er vom Stil anders ist als die üblichen Marvel-Filme. Wir verfolgen die Story eines Underdog, was wir (mit Ausnahme vom Beginn von Captain America) in diesen Filmen sehr selten haben. Darüber hinaus wirkt Ant-Man sogar eher wie eine Art Heist-Movie, als ein klassischer Superheldenfilm.

Gleichzeitig ist dieser Film auch visuell interessant, da man im wahrsten Sinne des Wortes die Sichtweise wechselt. Auch wenn mein Standardproblem (ratet mal was ich meine- ich gebe einen Tipp, es beginnt mit S und hört mit churke auf) leider auch bei diesem Film auftritt – Ant-Man hat mir in den letzten Jahren definitiv am meisten Spaß gemacht.

Platz 3: The Return of the First Avenger

Was hat mich dieser Film positiv überrascht nach dem vergleichsweise schwachen ersten Teil. Sicherlich hat das modernere Setting ihm zum einen gut getan, aber insgesamt diese Atmosphäre? Das Problem bei vielen Superheldenfilmen ist die Glaubhaftigkeit der Bedrohung- und die Marvelfilme sind keine Ausnahme. Natürlich weiß man, dass am Ende eigentlich fast immer die Guten siegen, aber man will doch zumindest mitfiebern können. Und das gelang mir bei diesem Film sehr gut, da Captain America und Black Widow in den Hauptrollen auch noch mit die „normalsten“ der Avengers sind. Der Film baute durch eine nette Storyenthüllung eine glaubhafte Bedrohung auf, die unsere Helden am Ende dennoch erfolgreich meistern konnten. Da verzeihe ich dem Film auch den etwas seltsamen Auftritt von Falcon.

Platz 2: Guardians of the Galaxy

Viele fragten sich zu Beginn einfach nur: WER? Dieses relativ unbekannte Team (ich selbst habe davor auch nur ein oder zwei Comics mit ihnen gelesen) erschien quasi aus dem Nichts und lieferte einen meiner Lieblingsfilme von 2014 ab. Ein für Superheldenfilme neues Setting, meiner Meinung nach in der Kürze sehr gut ausgestaltete Charaktere, ein grandioser Soundtrack und jede Menge Spaß. Bis auf den langweiligen Schurken hat dieser Film für mich fast alles richtig gemacht, was einen guten Superheldenfilm auszeichnet. Ich mache mir jetzt nur Sorgen, weil meine Erwartungen für Teil 2 so hoch sind…..

Platz 1: Iron Man

Meine Nummer 1 ist der Film, der am Beginn des ganzen Marvel Phänomens stand- Iron Man. Dieser Film hat für mich fast alles, was ich an Superheldenfilmen liebe. Einen Hauptcharakter, der über die Handlung hinweg eine deutliche Entwicklung durchmacht und Ecken und Kanten aufweist. Einen grandiosen Soundtrack mit absolut stimmungsvollen Liedern (es schadet auch nicht, dass ich ein Fan von Rock Musik bin!). Eine Story, die nicht zu übertrieben, aber auch nicht zu banal ist. Kombiniert man das dann noch mit dem Charisma von Robert Downey Jr. als Tony Stark und dem grandiosen Humor des Films, so erhält man meine persönliche Marvel Top 1! Ich glaube sogar, dass ich diesen Film zu meinen 3 Lieblingsfilmen im Genre Superheldenfilme zählen würde (neben X-Men 2 und The Dark Knight). Seine einzige Schwäche ist ein zu farbloser Schurke und ein unspektakulärer Endkampf- aber ansonsten liebe ich diesen Film einfach nur unglaublich. Umso trauriger hat es mich gestimmt, dass seine Nachfolger nicht mal annähernd an ihn herankamen.

Soweit von meiner Seite. Natürlich interessiert auch mich, welcher der Filme denn euch am besten gefallen hat? Oder welcher hat euch am meisten enttäuscht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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