Saving Mr. Banks Kritik: Die Geschichte hinter Mary Poppins

Mirjam Maier 12. Juni 2016 0
Saving Mr. Banks Kritik: Die Geschichte hinter Mary Poppins

Wie Walt Disney es schaffte, sich die Rechte an Pamela L. Travers Geschichte um Mary Poppins zu sichern und daraus einen Film zu machen, darum dreht sich John Lee Hancocks Filmbiografie Saving Mr. Banks. Doch kann es ein Film über die Verhandlung von Filmrechten schaffen, den Zuschauer zu fesseln?

Es ist das Jahr 1961. Autorin Pamela L. Travers (Emma Thompson) macht sich widerwillig auf den Weg nach Hollywood, um über die Filmrechte an ihrem Buch ‚Mary Poppins‘ zu verhandeln. Mehrmals gab sie Walt Disney (Tom Hanks) bereits in der Vergangenheit einen Korb, doch dieser lässt nicht locker. Der Verkauf der Rechte, könnte P. L. Travers aus ihrer schwierigen finanziellen Lage retten  das ist das Einzige, was sie dazu bewegt, dem Unterfangen eine Chance zu geben. Doch sie ist fest entschlossen, ihr Mitspracherecht in vollem Umfang geltend zu machen und treibt Walt Disney und sein Team regelmäßig zur Verzweiflung. Denn für sie ist Mary Poppins mehr als nur ein fiktiver Charakter.

Saving Mr. Banks spielt auf zwei Zeitebenen. In Rückblenden wird aus der Kindheit von P. L. Travers erzählt und nach und nach erschließt sich dem Zuschauer, wie Mrs. Travers‘ Kindheitserfahrungen mit ihrem alkoholkranken Vater, Travers Goff, gespielt von Colin Farrell, mit der Figur der Mary Poppins zusammenhängen. Die Rückblenden sind einfühlsam erzählt, die Verhandlung um die Filmrechte haben Biss. Das liegt vor allem an Emma Thompsons Darstellung der eigenwilligen Autorin. Es macht großen Spaß den Auseinandersetzungen zwischen P. L. Travers und dem von Tom Hanks verkörperten Walt Disney zuzusehen sowie Mrs. Travers‘ strenger Überwachung des Filmprojektes. Saving Mr. Banks bietet einen hohen Unterhaltungswert und bringt dem Zuschauer P. L. Travers‘ emotionale Reise nach Hollywood und in die eigene Vergangenheit nah. Auch die zwei Seiten des Walt Disney kommen zur Geltung. Nicht nur der liebende Vater steht im Vordergrund, sondern auch der eiserne Geschäftsmann, der letztendlich seinen Willen bekommt.

Ein Manko, das dem Film leider angekreidet werden muss, ist das zu glatt gebügelte Ende, das als klassisches Happy End á la Disney serviert wird. Was die echte Pamela L. Travers wohl dazu zu sagen gehabt hätte? Diese Frage wird unbeantwortet bleiben, denn die Autorin verstarb im April 1996 in London. Was jedoch bestehen bleibt, sind ihre Bücher und mit Saving Mr. Banks ein liebevoll ausgeschmücktes Biopic, das nicht zuletzt durch eine starke Performance von Emma Thompson und Tom Hanks punkten kann.

Beitragsbild (c) Walt Disney

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