„The Big Lebowski“ Kritik: The Dude abides

Max Christ 11. April 2015 3
„The Big Lebowski“ Kritik: The Dude abides

1996 feierte der hochgelobte und mit Oscars ausgezeichnete Crime-Thriller „Fargo“ der Brüder Ethan und Joel Coen Premiere. Akzentuiert mit schwarzer Comedy wird das Werk noch heute hoch angesehen und erfand sich 2014 im Serienformat äußerst erfolgreich neu. Aber bereits zwei Jahre später erschien ihr neues Werk: The Big Lebowski.

Ihrer Vision von „Fargo“ treu bleibend, verfolgt der Zuschauer wie sich ein düsteres Entführungsverbrechen entfaltet. Eine vielschichtige Gesellschafts- und Charakterstudie mit mehreren Parteien – ansässig in reichen Gefilden als auch dem verbrecherischen Milieu – die mit vielen überraschenden Enthüllungen und Wendungen aufwartet. Rasante Action-Szenen, Mord und Totschlag und vor allem …

Fuck it Dude, let’s go bowling.

Natürlich ist „The Big Lebowski“ nichts davon, sondern eine abgedrehte, abgehobene Komödie um den Dude, his Dudeness, Duder oder El Duderino – je nachdem wie man ihn nennen möchte; nur nicht Mister Lebowski. Der Dude lebt sein Leben, raucht seinen Pot und bowled. Er ist ein Genießer, ein Pazifist, ein Schwimmer im langsamen Bach des Lebens. Doch sein ruhiges Leben wird gestört: zwei Handlanger suchen nach dem Geld von Mister Lebowski und einer von ihnen uriniert auf den Teppich – welcher das architektonische Zentrum der Wohnung war und sie gestalterisch zusammenhielt. Sich dieser Schmach nicht ergebend, beginnt er eine irrwitzige Odyssee und muss alsbald bei einer Lösegeldübergabe als Mittelsmann fungieren, Feinde in die Flucht schlagen, Schläge kassieren … obwohl er doch nur einen neuen Teppich möchte.

Der Dude wird selbstverständlich von Oscar-Preisträger Jeff Bridges verkörpert; eine erinnerungswürdige Ikone, eine Rolle, mit der man ihn immer verbinden wird. Oscar-Preisträgerin Julianne Moore spielt Maude Lebowski, die feministische Künstlerin mit Hang zum Exhibitionismus. Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman (R.I.P.) als Brandt mit seiner skurrilen Lache, mimt den Buttler. John Goodman, der jüdische Vietnam-Veteran, Walter Sobchak; Steve Buscemi, das dritte Rad in der Bowling-Crew, Donny Kerabatsos; John Turturro als Jesus (nicht der Jesus), Sam Elliott als der fremde Erzähler, ein Gastauftritt von Saddam, nihilistische Nicht-Nazis und ein Haufen anderer Chaoten.

Der Soundtrack passt perfekt, ob Creedence Clearwater Revival, Santana oder The Eagles. Wobei – vor allem wenn er einen schlechten Tag hatte – der Dude die Eagles überhaupt nicht mag!

Es ist ein Film, den jeder gesehen haben sollte. Wer es nicht getan hat: sofort anschauen. Zu allen die ihn nicht mögen und an all die schlechten Wertungen kann der Dude nur sagen:

Yeah, well, you know, that’s just, like, your opinion, man.

Es ist ein Film, den man nicht beschreiben kann, sondern den man erfahren muss.

Die nachfolgende Szene sagt mehr als tausend Worte!

Beitragsbild: © Universal

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