The Commuter Kritik (2018): Action im Pendlerzug

Mirjam Maier 13. Mai 2018 0
The Commuter Kritik (2018): Action im Pendlerzug

Ein weiteres Mal arbeiten Regisseur Jaume Collet-Serra und Liam Neeson zusammen. Als Schauspieler hat Neeson sich in Actionfilmen bewährt und auch diesmal enttäuscht der gebürtige Ire in seiner Rolle als Ex-Cop und Versicherungsmakler, der in eine kriminelle Verschwörung hineingezogen wird, in Collet-Serras The Commuter nicht.

Michael MacCauley (Liam Neeson) pendelt seit zehn Jahren für seinen Job als Versicherungsmakler aus einem Vorort nach Manhattan, um an einem Tag urplötzlich seiner Existenzgrundlage beraubt zu werden: Er erhält seine Kündigung. Doch nicht nur das; an genau diesem Tag in genau demselben Zug, den er immer nach Hause nimmt, trifft er Joanna (Vera Farmiga), die ihm ein verlockendes Angebot macht: 100.000 $ für das Auffinden von Prynne, einer Person in diesem Zug, sowie deren Tasche bis der Zug die Endstation Cold Spring erreicht. Welche tiefreichenden Folgen die Annahme dieses Angebots mit sich bringen kann, verschweigt sie ihm. Mehr zu verraten, wäre schon jetzt zu viel, denn das Actiongenre zeichnet sich storytechnisch auch in diesem Fall durch wenig Tiefgang aus.

Ein Ex-Cop sollte der Aufgabe gewachsen sein, stellt Joanna fest, doch mit den spärlichen Hinweisen ist Detektivarbeit kaum möglich und MacCauleys Möglichkeiten, mehr herauszufinden, in einem fahrenden Zug begrenzt. So wird, was verheißungsvoll mit dem Zusammensetzen der Hinweise beginnt, zu plumper Raterei, die mit einem ordentlichen Schuss Action gewürzt wird. Die kann sich im Vergleich zur eher schwachen Story sehen lassen: Zweikämpfe, in denen MacCauley ordentlich einstecken muss – was ihn aber mit seinen 60 Jahren unsinnigerweise wenig zu beeindrucken scheint – sind ordentlich choreographiert und laden zum mitfiebern ein. Die Computereffekte wirken nicht zu übertrieben, doch reißen sie den Zuschauer an der ein oder andere Stelle aus dem Lauf der Handlung heraus und holen ihn in die eigene Realität zurück. Auch die Charaktere bleiben flach und schwarz-weiß skizziert. Ein bisschen weniger Action, dafür aber mehr Tiefgang – auch im Hinblick auf die Dialoge – hätten The Commuter gutgetan, der durch stereotype Handlungen vorhersehbar wird.

In der ersten Hälfte des Films gibt dieser ein ordentliches Tempo vor und zieht den Zuschauer regelrecht in das Mysterium um die Person Prynne. Leider offenbart er bald genretypische Schwächen in der Handlung und beginnt, sich streckenweise zu ziehen. Dennoch werden vor allem Fans des Actiongenre auf ihre Kosten kommen, und Schauspieler wie Liam Neeson, Vera Farmiga, Patrick Wilson und Sam Neill, aber auch der wenig bekannte Cast, der die Zugpassagiere mimt, bieten überzeugende Darstellungen, so dass zumindest keine ausgedehnte Langeweile aufkommt.

The Commuter ist ab dem 17. Mai 2018 auf Blu-ray und DVD erhältlich.

Beitragsbild (c) STUDIOCANAL

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