The Strain Folge 1 Review: Gelungener Auftakt der Vampir-Serie

Florian Erbach 15. Juli 2014 0
The Strain Folge 1 Review: Gelungener Auftakt der Vampir-Serie

Vampire haben schon immer etwas sehr Furcht einflößendes an sich gehabt. Sie kommen erst heraus, wenn es Dunkel geworden ist, sie agieren im Verborgenen und wenn sie sich zu erkennen geben, dann ist es meistens sehr schnell um einen geschehen. Als finale Tat saugen sie das Blut und damit das Leben aus dem Körper. Eine unheimliche Vorstellung, ihnen derart unterlegen und ausgeliefert zu sein. Einzig das Sonnenlicht schützt den Menschen – doch das kann nur ein schwacher Trost sein, wenn sie wie in der Serie The Strain nach der Herrschaft trachten.

The Strain habe ich schon sehr lange auf dem Schirm und nach dem der extended Trailer veröffentlicht war, wurde klar, dass hier etwas ganz nach meinem Geschmack kommen könnte. Ein Virus, Vampire, der nahende Weltuntergang? Perfekt! The Strain geht auf die Bücher von Guillermo del Toro und Chuck Hogan zurück und handelt von einem tödlichen Virus, der irgendetwas mit Vampiren zu tun hat. Ähnlich wie auch in den Büchern beginnt die Handlung am New Yorker Flughafen JFK:

Eine Maschine ist aus Berlin gelandet und gibt keine Lebenszeichen mehr von sich. Während sich zunächst um die Befugnisse des mysteriösen Falls gestritten wird, geht schließlich die CDC in Form von Dr. Ephraim Goodweather (Corey Stoll, House of Cards) und Dr. Nora Martinez (Mía Maestro) an Bord. Dort entdecken sie zunächst nichts außer den Tod. Doch irgendetwas stimmt nicht und der geplante tödliche Verlauf nimmt seinen Weg …

Ein mehr als gelungener Auftakt

The Strain startet ohne Umschweife und kann als dramaturgisch äußerst gelungen beschrieben. Eine Pilotfolge muss anteasern, sie muss eine Art Richtung vorgeben und zeigen, was möglich sein kann. Das gelingt The Strain, wenn es jedem Charakter kurz Zeit einräumt, aber das große Ganze nicht außer Acht lässt und sich nicht verliert. Die Verstrickungen einer uralten Vampirgemeinschaft werden deutlich und deren Vernetzung, bis in die Lebenden hinein. Wer ist Freund? Wer ist Feind?

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Natürlich dreht sich nicht immer alles um den Virus und die drohende Gefahr durch Vampire. So erhalten wir auch einen Einblick in das Leben von Dr. Ephraim Goodweather und können erahnen, dass uns hier womöglich noch ein paar Beziehungs- und Familienprobleme erwarten können. Doch das stört bisher gar nicht und ist durchaus glaubhaft vermittelt worden. Die Szene in der Psychiatrie macht sein gespaltenes Verhältnis zu Familie und Arbeit deutlich. Was wohl am Ende entscheidend sein wird? Überhaupt scheint der Cast sehr gelungen und betrachtet man die Namen, so kann man dies noch einmal unterstreichen. Besonders David Bradley als Professor und Vampirjäger in Personalunition scheint eine wirklich gute Wahl gewesen zu sein. Seine Mimik und Stimme passt perfekt zum alternden Vampirjäger. Ob er die CDC in die richtige Richtung lenken kann? Vielen dürfte auch der CDC-Techniker und Operator Jim Kent bekannt sein, der wohl immer mit seiner Rolle des Samweis Gamdschie aus Der Herr der Ringe verknüpft sein wird. Die Rede ist von Sean Astin.

Während in den mehr als 60 Minuten in die Story eingeführt wird, zeigt sich auch, dass The Strain sehr blutig (wer hätte das gedacht?) und auch brutal sein kann. Die Szene im Lagerhaus hat dies eindrucksvoll gezeigt. Eine gute Mischung aus Storytelling, blutigem Ernst und mysteriösen Charakteren hat die erste Folge von The Strain geboten.

Trailer zu The Strain

Fazit zu The Strain S01E01 „Night Zero“

Der Staffelauftakt zur Serie The Strain ist sehr gelungen. Die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf und bietet einen guten Überblick über das, was noch kommen kann. Es stellen sich einige Fragen und The Strain schafft es, sowohl im optischen Bereich auch als im „Neugierigmachen“ zu überzeugen. Selbst die Nebenschauplätze, wie die Beziehungsprobleme der Figur von Corey Stoll wirken (noch) nicht alibimäßig und so merkt man der Serie nicht an, dass es eine der vielen Vampirserien der letzten Zeit ist. Das Genre mag im Hinblick auf Teeniegeschichten (True Blood, Twilight, etc.) vielleicht ausgereizt sein, aber die blutige Mischung aus Virus, Vampiren und Weltuntergang, weiß sehr zu überzeugen. Natürlich bekommen wir mit The Strain nicht viel Neues geboten – alles war irgendwie schon einmal so da – doch das stört nicht. Die Umsetzung stimmt und was das Wichtigste ist: Man möchte weitersehen!

The Strain läuft bei dem amerikanischen Sender FX, ist aber bereits auch als „Video on Demand“ zum Beispiel bei Amazon Instant Prime, Videoload oder Maxdome zu bekommen.


© FX