Filmkritik: Dark Skies (2013)

Florian Erbach 9. Februar 2014 1
Filmkritik: Dark Skies (2013)

Dark Skies 2013 – They are coming

Ich muss ja gestehen, dass ich vor Außerirdischen mehr „Angst“ habe als vor irgendwelchen Geistern und Dämonen. Die Ursache hierfür liegt wohl darin begründet, dass ich die Existenz von Außerirdischen als realistischer empfinde als die Existenz von Poltergeistern und dem Bösen, welches in unserer Welt umher wandeln soll und Stoff für zahlreiche Filme bietet. Es ist der latente Realismus, der bei Filmen mit Außerirdischen mitschwingt und daher beängstigend ist.

Filme über Außerirdische sind zwar nicht so viel seltener als Grusel-/Horrorfilme, sie lassen sich aber einfacher ganz grob in zwei Subgenres einteilen: Die eine Richtung stellen Filme wie Independence Day dar und diese handeln zumeist von einer Invasion und stellen die Aliens als kriegerische Rasse heraus, die mit einer ganzen Armee und im übertragenen Sinne mit der „Brechstange“ in unserer Welt auftauchen. Die andere filmische Richtung ist von subtilerer Art und handelt von Außerirdischen, die zwar unsere Welt besuchen, jedoch still und zu meist heimlich unsere Nähe suchen. Vertreter hierfür wäre der Alien-Entführungsfilm „Feuer am Himmel“ (1993) oder der neuere Film „Die vierte Art“ von 2009 mit Milla Jovovich.

Dark Skies geht nun einen neuen Weg und vermischt die Spukphänomene aus Paranormal Activity mit dem subtilen Grauen einer drohenden Begegnung mit Außerirdischen. Als Regisseur und Produzent für Dark Skies zeichnet sich Scott Stewart verantwortlich, der unter anderem bereits Legion oder Priest inszeniert hat. Bereits im Februar 2013 lief der Film in den amerikanischen Kinos an, schaffte es jedoch nicht in die deutschen Kinos und auch ein genauer DVD- und Blu-Ray-Start steht – zu meiner Verwunderung – noch nicht fest. Grund genug, mir die Blu-Ray aus UK zu ordern und das sei versprochen: Der Film ist für Genrefans sehr zu empfehlen!

Eine trügerische Vorstadtidylle

Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying. – Arthur C. Clarke

Die Barrett’s sind eine typische, durchschnittliche amerikanische Familie. Die Flagge weht im Wind, der Vorgarten sieht nett aus und alles scheint normal. Dass die Eltern finanzielle Probleme haben und deswegen der Haussegen nicht ganz so harmonisch ist, wie die Fassade nach außen vorgibt zu sein, ist ebenso ein Phänomen, welches in unzähligen Haushalten vorkommt. Während Jesse Barret (Dakota Goyo, auch in Noah zu sehen) so langsam dem Kindesalter zu entwachsen scheint, versucht Daniel Barrett (Josh Hamilton) endlich einen Job zu finden und seine Frau Lacy Barrett (Keri Russell) bemüht sich ebenso mehr schlecht als recht, als Immobilienmaklerin Geld zu verdienen. Die alltäglichen Probleme sind gegeben, aber keineswegs so, als wäre es auswegslos.

Doch plötzlich – ohne Vorwarnung – passieren merkwürdige Dinge. Was zunächst so anmutet, als würden Einbrecher den Barrett’s Streiche spielen, entpuppt sich bald als ein ausgewachsener Albtraum, in dem der jüngste Sohn Sam Barrett (Kadan Rockett) eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. Es stellt sich bald die Frage: Sind wir alleine im Universum?

Trailer zu Dark Skies

Paranormal Activity meets Alien-Entführungsfilm

Dark Skies bei Amazon

Dark Skies erfindet das Horror- beziehungsweise Grusel-Genre im Grunde nicht neu. Was allerdings neu ist, ist die Tatsache, dass hier das „Geister“- und „UFO/Alien“-Universum miteinander verbunden werden und der Rahmen eine typische „Spukhaus-Geschichte“ ist. Eingangs kommt das Gefühl auf, man würde sich in einem xten-Teil der Paranomal-Activity-Reihe befinden. Doch dass sich aus diesem Mix ergebene Resultat kann sich – trotz des stereotypen Drehbuchs – ruhig sehen lassen! Nicht ohne Grunde wird im Trailer davon berichtet, dass Dark Skies von den Produzenten von Insidious und Sinister sei, denn das merkt man dem Film durchaus an. Klassische Grusel- und Schockelemente der typischen amerikanischen Filme finden sich auch in Dark Skies wieder. Jedoch stört das nicht, wenn man sich daran noch nicht zu sattgesehen hat. Dark Skies lebt von der drohenden Begegnung mit den Außerirdischen und kann stets eine beklemmende und latent bedrohliche Atmosphäre aufbauen. Natürlich muss man für dieses Genre empfänglich sein, denn wer Paranormal Activity, Insidious oder ähnliche Filme schrecklich findet, wird wahrscheinlich auch Dark Skies wenig abgewinnen können.

Die Schock- und Gruselmomente sind genau richtig „gesät“ und die Mischung aus ruhigeren und spannenderen Phasen ist äußerst gut gelungen. Dark Skies ist auch ein Familiendrama, wenngleich hierauf nicht der Fokus liegt. Die Schauspieler machen ihre Arbeit ebenfalls ausgesprochen gut. Man sieht dem Film nur selten an, dass er – zumindest für Deutschland – eine Direct-to-Video-Produktion ist und ein B-Movie-Zertifikat möchte ich unter keinen Umständen ausstellen.

Fazit zu Dark Skies

Dark Skies hält, was die Aufmachung verspricht und die an den Film gestellten Erwartungen werden vollends erfüllt. Dark Skies ist ein gruseliger, atmosphärischer Film, der durchgehend gut agierende Schauspieler bietet und für Genrefans einen Blick wert ist. Kein Meilenstein, aber absolut sehenswert! 3,5/5

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