Maggies Plan (2016) Kritik: Das Leben ist nicht planbar

Mirjam Maier 11. November 2016 0
Maggies Plan (2016) Kritik: Das Leben ist nicht planbar

Das Leben nicht dem Zufall überlassen – so lässt sich Maggies Plan grob umreißen. Dass das Leben im Allgemeinen seinen eigenen Regeln folgt, inszeniert Rebecca Miller in ihrer Romantikkomödie Maggies Plan feinfühlig, witzig und authentisch.

Maggie (Greta Gerwig) hat einen großen Wunsch und den möchte sie nicht weiter aufschieben: Sie möchte ein Kind. Keine ihrer bisherigen Beziehungen hielt jedoch länger als sechs Monate und so beschließt sie, dass für ihre kleine Familie kein Vater vonnöten sei. In Guy (Travis Fimmel), einer Bekanntschaft aus der High-School, findet sie einen Samenspender, der mehr für sie übrig zu haben scheint als nur seine Gene, sich aber Maggies Wünschen fügt und sich aus ihrer weiteren Lebensplanung heraushält. Diese nimmt eine gänzlich andere Wendung, als von Maggie angedacht, denn plötzlich tritt John (Ethan Hawke) in ihr Leben. Der unglücklich verheiratete Akademiker und angehende Romanautor, der im Schatten seiner erfolgreichen Ehefrau Georgette (Julianne Moore) sein Dasein fristet, verliebt sich in die sympathische, manchmal etwas naive New Yorkerin. Auch Maggie hegt starke Gefühle für ihn, sieht sich als sein Rettungsanker. Würde Maggies Plan dem Schema stereotypischer romantischer Komödien entsprechen, wäre die Geschichte des Films hier zu Ende. Doch Maggies Plan beginnt an dieser Stelle erst richtig. Nach drei Jahren Eheleben mit John und ihrer Tochter muss sie sich eingestehen, dass dies nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt hat. Die Ehe ist zum Scheitern verurteilt. Also tüftelt Maggie einen neuen Plan aus: John muss zurück zu seiner Ex-Frau.

Maggies Plan kommt mit erfreulich wenigen Klischees aus. Maggies neues Vorhaben mag auf den ersten Blick durchaus amüsant klingen, doch legt der Film seinen Schwerpunkt dabei nicht auf Comedy-Elemente, sondern rückt die Gefühlswelt seiner Charaktere in den Mittelpunkt. Diese entspringen größtenteils dem Milieu der Intellektuellen, welches der Film so selbstironisch wie Woody Allen in den Blick fasst. Vor allem Julianne Moore vermag es mit ihrer Darstellung der exzentrischen Universitätsprofessorin Georgette, den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und liefert das Gegenstück zu Greta Gerwigs Maggie, die darauf bedacht ist, immer das Richtige zu tun und sich dabei in ihren eigenen moralischen Ansprüchen verstrickt. Maggies Plan vereint humorvolle und ernste Elemente zu einer ausgewogenen Mischung und zeigt auf unterhaltsame Weise, wie das Leben einer modernen Familie aussehen kann.

Maggies Plan ist ab dem 5. Dezember auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Beitragsbild (c) MFA+FilmDistribution e.K.

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