Terminator 5 – Genisys (2015) Kritik: Arnie ist zurück

Ralf 6. Juli 2015 1
Terminator 5 – Genisys (2015) Kritik: Arnie ist zurück

Was für ein Jahr für alte Film-Franchises. Nachdem wir bereits Reboots oder Fortsetzungen vieler legendärer Filmreihen wie Jurassic Park oder Mad Max im Kino sehen konnten oder uns diese in den kommenden Monaten noch erwarten (Mission Impossible, Star Wars…) darf eine klassische Reihe natürlich nicht fehlen- Terminator! Über 30 Jahre nach dem erstem Auftritt von James Camerons Killerroboter kommt nun Terminator 5 unter dem Titel Terminator Genisys in die Kinos. Ob der Film überzeugen kann und wie eindrucksvoll Arnold Schwarzenegger mit seinen mittlerweile 67 Jahren auf der Leinwand wirkt, erfahrt ihr in unserer Kritik. Kinostart von Terminator 5 – Genisys ist übrigens der 09.07.2015.

Für ganz eilige Leser haben wir die wichtigsten Punkte in einer kurzen Grafik zusammengefasst!

Kurzfazit Terminator 5 Genisys (c) Paramount Pictures

Wenig Zeit? Unser Kurzfazit zu Terminator Genisys (c) Paramount Pictures

Geht ein Terminator in die Zeitmaschine

Die Handlung des Filmes beginnt im Jahre 2029, in dem  sich die Rebellen um John Connor (Jason Clarke) in einem erbarmunglosen Krieg gegen Skynet und dessen Maschinen befinden. Gemeinsam mit seinem Vertrauten Kyle Reese (Jai Courntey) führt Connor eine finale Offensive gegen Skynet an, die den Krieg endlich entscheiden könnte. Kurz vor seiner Niederlage schickt das Computernetzwerk jedoch eine Killermaschine, den T-800, zurück in das Jahr 1984 um Johns Mutter, Sarah Connor (Emilia Clarke), zu töten. Um dies zu verhindern, reist Kyle ebenfalls in der Zeit zurück, um den Terminator aufzuhalten. Im Jahre 1984 angekommen muss er jedoch erkennen, dass nichts so verläuft wie gedacht. Der T-800 von Skynet wird von einer ganz und gar nicht wehrlosen Sarah Connor und einem älteren T-800 Modell (Arnold Schwarzenegger) vernichtet- und Kyle muss nun erst versuchen, gemeinsam mit Sarah das Rätsel der unterschiedlichen Zeitverläufe zu lösen und Skynet aufzuhalten….

Der Anfang von Terminator Genisys verläuft wie eine große Hommage an die ersten beiden Teile des Franchises und weiß die Stimmung sehr gut einzufangen. Teilweise erfolgen Szeneneinstellungen und Dialoge wie in den Originalen und erzeugen so ein wunderbares Nostalgiegefühl. Auch die Darstellung des kriegsgezeichneten Jahres 2029 empfand ich als sehr stimmig- die grimmige und düstere Atmosphäre wurde gut eingefangen, jedoch nicht so übertrieben wie in Terminator- Die Erlösung. Im Laufe des Filmes kann dieses starke Anfangsniveau leider nicht gehalten werden. Sobald noch weitere Zeitebenen hinzu kommen verliert sich der Film leider mehr und mehr in puren Actionsequenzen und immer häufiger auftauchenden Logikfragen. Die Kombination verschiedener Zeitlinien und Plotentwicklungen führte dazu, dass mich die Story aufgrund zu vieler Wendungen und Entwicklungen teilweise verloren hatte. Nahm sich der Film am Anfang noch genug Zeit für seinen Aufbau, so wirkt er nach etwa einer Stunde überhastet.

Ein Wort der Warnung noch: Solltet ihr den zweiten Trailer zu dem Film noch nicht gesehen haben, so verzichtet darauf. Hier wird eine Storywendung gespoilert, die dem Film einen Großteil seiner Spannung raubt und den besten Überraschungsmoment verdirbt. Ich habe deswegen in diesen Beitrag den ersten Trailer eingefügt, um das zu vermeiden.

Der Terminator als Auslaufmodell

Was ist noch ein weiteres Problem des Filmes? Für meinen Geschmack werden die Terminatoren, obwohl sie Titelgeber sind, nicht mehr bedrohlich genug dargestellt. Wie wirkte damals der T-800 noch einschüchternd, wie fasziniert waren wir alle vom T-1000 und den damals bahnbrechenden Effekten. Meines Erachtens ist das Problem von Terminator 5 der Überfluss an verschiedenen Terminator-Modellen, die in einem einzigen Film vorkommen. Ich möchte nun nicht in die Details eingehen, um Spoiler zu vermeiden, doch die Vielzahl an verschiedenen Ausprägungen des Roboters führt dazu, dass keine in der Tiefe behandelt wird und eine glaubwürdige Bedrohung aufbaut. Für mich entstand während der mehr als 2 Stunden Laufzeit nie das Gefühl einer wirklichen Bedrohung für die Protagonisten.

Der Fokus liegt deswegen in diesem Film eher auf dem Dreiergespann Schwarzenegger-Clarke-Courtney. Und hierbei ist das Glück, dass alle 3 ihren Rollen gut gerecht werden. Emilia Clarke hat ja schon in Game of Thrones bewiesen, dass sie einen willensstarken Charakter vermitteln kann. Auch hier kauft man ihr die entschlossene und gleichzeitig stellenweise unsichere Sarah Connor ab, auch wenn sie nicht die Klasse einer Linda Hamilton erreicht. Auch Jai Courntey hat mir in seiner Rolle gefallen, da er in der Rolle als entschlossener Soldat, der die Situation aber nicht komplett alleine lösen kann, menschlich und authentisch wirkt. Er ist kein Übersoldat, sondern leidet an Zweifeln, benötigt Hilfe und stellt Dinge infrage. Das macht ihn insgesamt interessanter und nahbarer als manch anderen Action-Helden.

Kommen wir nun zuletzt zu Mr. Terminator himself, Arnold Schwarzenegger. Natürlich befindet er sich nicht mehr in der Form seines Lebens und kann den Film nicht mehr alleine tragen. Auch hat man das Gefühl, dass sein gealterter T-800 (die Erklärung des Films dafür empfinde ich übrigens als stimmig) etwas zu oft für die komischen Momente sorgen soll, anstatt wirklich als Beschützer zu fungieren. Dennoch gehört Arnie unbestreitbar zu diesem Film dazu und er liefert eine überzeugende Performance als Roboter mit steifer Miene und dem letzten Rest an Kampfkraft ab. Zudem ist es interessant zu beobachten, wie der Alterungsprozess bei Terminatoren abläuft.

Visuell und akustisch ganz und gar ein Actionfilm

Kommen wir nun zuletzt zur technischen Aufarbeitung des Filmes. Visuell hat sich seit den ersten Filmen natürlich einiges getan, was sich auch in den Effekten bemerkbar macht. Der T-1000 beispielsweise sieht besser aus als je und die Effekte des Flüssigmetalls wirken absolut realistisch. Auch ansonsten überzeugt die Darstellung, von den Actionszenen in der Zukunft, bis hin zu den Feuergefechten in der Vergangenheit. Hey, sogar die jüngere Version von Schwarzenegger als T-800 wirkt nicht mehr so gummihaft und künstlich wie z.B. in Terminator 4.

Unterstützt wird das ganze akustisch von epischen Werken von Lorne Balfe, welcher bei Hans Zimmers Firma Remote Control Productions tätig ist. Passend zur Thematik des Films sind die meisten Stücke sehr bombastisch und unterstreichen damit die Action auf der Leinwand. Insgesamt wirkt das Ganze sehr stimmig, ist aber inzwischen einfach auch ein altbewährtes Konzept.

Fazit zu Terminator 5-Genisys

Der fünfte Teil des Franchises kommt von der Qualität her nicht an die ersten beiden Teile heran, da seine Story im Laufe der Zeit zu überladen, teilweise verwirrend und an einigen Stellen unlogisch ist. Dennoch schafft es gerade die erste Stunde, dem Zuschauer eine spannende und interessante Geschichte zu vermitteln, die speziell zu Beginn noch von ihrer Rätselhaftigkeit und offenen Fragen lebt. Danach wird auch Terminator Genisys sehr schnell ein klassischer Action-Film der heutigen Tage, welcher zu unterhalten versteht- aber leider auch nicht mehr.

Ihr wollt einen ersten Eindruck? Hier findet ihr den deutschen Trailer zu Terminator 5-Genisys!

Beitragsbild: (c) Paramount Pictures

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