Moonlight: Filmkritik zum mitreißenden Coming-of-Age Drama

Sophia Freiheit 10. Februar 2017 0
Moonlight: Filmkritik zum mitreißenden Coming-of-Age Drama

Nominiert für 8 Oscars und damit größter Konkurrent für La La Land ist das Drama Moonlight von Barry Jenkins. In den Medien wird der Film gefeiert und auch bei den Golden Globes hat er bereits abgeräumt.

Moonlight erzählt die berührende Geschichte eines Mannes namens Chiron, der seinen Platz in der Gesellschaft einfach nicht zu finden scheint. Der Film gliedert sich in 3 Erzählstränge, die zeitliche Sprünge machen und jeweils einen besonderen Lebensabschnitt Chirons beschreiben. Chiron, der auch Little genannt wird, wächst in Miami bei seiner cracksüchtigen Mutter (Naomie Harris) auf und findet eines Tages eine Vaterfigur in dem Drogendealer Juan (Mahershala Ali). Einige Jahre später muss sich Chiron auch als Teenager in seiner Schule beweisen, da er gemobbt wird. Und auch als erwachsener Mann hat Chiron noch immer nicht gefunden, wonach er sucht. Eine Suche nach Liebe, Anerkennung und der eigenen Identität.

Moonlight ist ein berührendes Drama, welches alle Vorurteile und Stereotypen über Bord wirft und somit einen einzigartigen Film schafft, der voller Leben pulsiert. Jenkins inszeniert Chiron als einen Antihelden, der es nicht immer leicht im Leben hat und der nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Gerade dadurch wird der Film so authentisch und lässt den Zuschauer in jeder Sekunde mitfühlen. Besonders interessant ist auch der dramaturgische Aufbau des Films in 3 Teilen die jeweils nach einem Spitznamen Chirons benannt sind (I. Little/ II. Chiron/ III. Black). Die Gliederung harmoniert sehr gut zusammen, funktioniert theoretisch aber auch isoliert als separate Kurzfilme. Durch die Aneinanderreihung kommt Chirons Figurenentwicklung allerdings sehr gut zur Geltung. An dieser Stelle sind die schauspielerischen Performances der drei Schauspieler (Little – Alex R. Hibbert, Chiron – Ashton Sanders, Black – Trevante Rhodes) zu loben, die einen brillianten Cast abgeben. Aber auch die Nebenrollen sind großartig besetzt, wobei  Naomie Harris und André Holland und Mahershala Ali (von dem wir gerne noch ein bisschen mehr gesehen hätten) auf jeden Fall herausstechen.

Besonders einzigartig wird der Film aber auch durch die Kameraarbeit und die Filmmusik. Kameramann war James Laxton, der durch seine langen und fließenden Einstellungen den Film zu einem Meisterwerk macht. Die Filmmusik stammt von Nicholas Britell und ist zum größten Teil sehr ruhig und klassisch und formt eine nahezu paradoxe Harmonie im Film, was zudem auch durch den Schnitt generiert wird. Auch die Dialoge sind knapp gehalten und gewinnen gerade daher an Stärke.

Insgesamt ein poetischer Film, den man mit Gänsehaut verlässt und den man unbedingt sehen sollte. Wir drücken die Daumen für die Oscar-Verleihung am 26. Februar 2017!

Moonlight ist ab dem 09. März 2017 in den deutschen Kinos.

Beitragsbild: ©A24, David Bornfriend.

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