Für mich persönlich war Pitch Perfect damals eine echte Überraschung. Ich habe prinzipiell nichts gegen Musicalfilme, bin aber auch nicht der größte Fan. Dass ich an diesem Film also wirklich meinen Spaß hatte, war für mich deswegen doch unerwartet. Somit ging ich nun mit etwas höheren Erwartungen in den Nachfolger Pitch Perfect 2, dessen Kinostart in Deutschland bereits am 14.05.2015 erfolgte. Ob er diese erfüllen konnte oder nicht- das erfahrt ihr in dieser Kritik.
Für ganz eilige Leser haben wir die wichtigsten Punkte in einer kurzen Grafik zusammengefasst!
Altes Team, alter Hut?
Die Handlung von Pitch Perfect 2 spielt etwa 4 Jahre nach dem ersten Teil, beginnt aber ganz ähnlich. Die immer noch sehr erfolgreichen Barden Bellas, mittlerweile von Beca (Anna Kendrick) angeführt, erleben einen desaströsen Auftritt. Gerade zum Geburtstag von Präsident Obama geschieht Fat Amy (Rebel Wilson) bei ihrer Performance ein Unglück, bei dem ihr Outfit zerreißt und dem gesamten Publikum einen Einblick „Down Under“ gewährt. Dieses Ereignis löst ein mediales Echo aus und der Präsident der Universität sieht sich gezwungen Konsequenzen zu ziehen- die Bellas dürfen nicht mehr im a capella Bereich tätig sein. Eine Chance gibt es jedoch noch. Als amtierende Champions der USA dürfen die Bellas noch zu den a capella Weltmeisterschaften antreten. Sollten sie diese gewinnen, dürfen sie weitermachen. Da das bisher jedoch noch kein Team der Vereinigten Staaten schaffen konnte, liegen die Erwartungen quasi bei Null, besonders da das deutsche Team Das Soundmachine der haushohe Favorit ist. Und so beginnt eine Geschichte, die sich um die inneren Konflikte bei den Bellas, die Weiterentwicklung von Beca und natürlich um eine Menge Songs und Musik dreht…
Zugegeben, die Handlung von Pitch Perfect 2 wird niemandem vom Hocker reißen. Sie ist sehr vorhersehbar, oftmals klischeebeladen und simpel gestrickt. Teilweise hat man das Gefühl, dass es an vielen Stellen zu glatt geht und Hindernisse im Leben der Sängerinnen durch pures Glück beseitigt werden. Erwartet also eine simple und durchschnittliche Story, die aber mit einer angenehmen Leichtigkeit aufwartet. Was aber das wichtigste ist- dem Filmteam ist das durchaus bewusst. So wird der Fokus eher auf die logische Weiterentwicklung der Hauptcharaktere gelegt bzw. eben auf die Musik- dem wahren Hauptakteur des Filmes.
Jetzt gibt’s was auf die Ohren
In Bezug auf die Besetzung der Barden Bellas (und damit auch logischerweise die Besetzung von Pitch Perfect 2) hat sich nicht so viel getan. Bis auf Aubrey (welche mittlerweile das Studium beendet hat) ist der Kern des letzten Filmes noch erhalten und wurde durch einige neue Charaktere ergänzt, z.B. Flo (eine Lateinamerikanerin mit einer sehr pessimistischen Einstellung) und Emily (die Tochter einer ehemaligen Bella). Besonders Emily soll etwas frischen Wind in das Team einbringen, da sie selbst auch als Songschreiberin tätig ist- eine Eigenschaft, die im a capella Bereich eigentlich verpöhnt ist, im Film aber noch eine wichtige Rolle spielen wird.
Diese Konstanz in den Akteuren spiegelt sich auch in den Liedern wider, welche sich nach wie vor sehr stark am Ende des letzten Teils orientieren. Hier betreten wir wieder einen sehr subjektiven Bereich- mir persönlich haben die Lieder und Performances in diesem Teil besser gefallen als im Vorgänger. Die Songs von Pitch Perfect 2 haben für mich die richtige Kombination an „Catchyness“, Einbezug in die Story und gleichzeitig Aktualität. Dies hat der erste Teil auch sehr gut gemacht, sein Nachfolger ist für mich aber noch einen Ticken besser. Mein persönliches Highlight war ein heimlicher a cappella Riff-off, an dem natürlich auch die großen Rivalen Das Soundmachine teilnehmen. Man erlebte einen schönen Wechsel an unterschiedlichen Liedern, Stilen und Performances- diese Szene hat echt Spaß gemacht.
Eine Randbemerkung, die mich etwas amüsiert hat: Die Teamchefin der deutschen Band wird nicht von einer deutschen Schauspielerin gespielt, sondern der Dänin Birgitte Hjort Sørensen– welche aber gut in die klischeebehaftete Darstellung hineinpasst.
Fazit zu Pitch Perfect 2
Pitch Perfect 2 setzt auf altbewährte Muster und macht weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Das ist keine schlechte Sache, aber besonders im Hinblick auf die Handlung darf man immer noch keine Glanzleistung erwarten. Filmisch ist dieser Film keine große Kunst, liefert aber angenehme Unterhaltung, Potenzial für Ohrwürmer und am Ende einfach das, was man von ihm erwartet- jede Menge Spaß!
Für den ersten Eindruck: Der Trailer zu Pitch Perfect 2!
Beitragsbild: (c) Universal Studios
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