Welcher Film sollte ein Remake erhalten? – Filmverliebt diskutiert

Ralf 13. März 2015 2
Welcher Film sollte ein Remake erhalten? – Filmverliebt diskutiert

Martin filmverliebt diskutiertDie Wahl von Martin

Wir sind mittlerweile in einer Zeit angekommen, in der es sicherlich schwer erscheint, neue Ideen zu finden und es einfacher ist, vormals lukrative oder/und innovative Konzepte neu zu verfilmen. Der berühmte Filmkritiker Roger Ebert sagte einmal: „It’s not what a movie is about, it’s how it is about it“ – „Es geht nicht darum, was für ein Thema ein Film behandelt, sondern wie er damit umgeht, es darstellt“. Copy-Paste-Verfilmungen bereits sehenswerter Filme verfehlen dann auch irgendwie ihren Zweck – abgesehen vom kommerziellen Aspekt –, wenn sie Szenen und Stoff lediglich kopieren oder einen frischen CGI-Anstrich bieten. Obwohl letzteres für den Stummfilm Metropolis (1927) inklusive Dialoge sicherlich interessant wäre.

Die Flut an Remakes und Spin-Offs, insbesondere für Comic-Verfilmungen, beschränkt dann die Frage danach, welcher Film unbedingt einem Remake unterzogen werden sollte. Filme tendieren teilweise dazu, sich selbst zu korrigieren, noch schlimmere Gestalt anzunehmen oder den Stoff in einem weiteren Remake wieder besser zu behandeln. Ein wunderbares Beispiel dafür sind die Verfilmungen zur Marvel-Figur The Punisher, deren Geschichten zum ersten Mal bereits 1989 verfilmt wurden. Und so wird dann auch die meiner Meinung nicht gelungene Umsetzung meines Lieblings-Comic-Helden Venom in Spiderman 3 (2007) in einem kommenden Stand-Alone-Film hoffentlich ad acta gelegt. Marvel- und DC-Movies fallen deshalb für mich als Antwortmöglichkeiten weg, wenn es um die Frage geht, welcher Film ein Remake spendiert bekommen sollte (und wahrscheinlich nicht wird).

Daher wähle ich als meinen Remake-Wunschkandidaten Die Klapperschlange (1981). Für mich ist der Film eine Enttäuschung. Die ursprüngliche Idee, dass ein Mann im New York der Zukunft, nun ein gigantisches Sicherheitsgefängnis, den Präsidenten retten muss, ist sehr interessant. Schade nur, dass sich das Ganze ähnlich einem sommerlichen Mitternachtsspaziergang gestaltet, bei dem Snake Plissken (Kurt Russell) ihm allseits bekannte Hinz und Kunz trifft. Ein Remake sollte die beklemmend-gefährliche Atmosphäre von The Warriors (1979) besitzen. Außerdem hat Doomsday (2008) Möglichkeiten und B-Movie-Potenzial von Die Klapperschlange bereits angedeutet.

Ralf filmverliebt diskutiertDie Wahl von Ralf

Prinzipiell stehe ich Remakes nicht skeptisch gegenüber, da einige meiner Lieblingsfilme aus dem Horrorgenre eben solche Remakes sind (z.B. Dawn of the Dead von 2004 oder Das Ding aus einer anderen Welt von 1982). Tatsächlich hatte ich eher Probleme damit, wenn Filme nach sehr kurzer Zeit eine „Hollywoodisierung“ erhalten haben, da mir die Originalfassungen beinahe immer gefallen haben. Als prägnanteste Beispiele seien hier der spanische Horrorfilm [REC] (2007) und sein Remake Quarantäne (2007), sowie So finster die Nacht (2008) und die Neuverfilmung Let me in (2010) genannt. Diese sind für mich Zeichen mangelnder Ideen, da nur eine sehr kurze Zeit zwischen den Versionen lag und die amerikanischen Adaption qualitativ für mich nie an die Originale herankamen.

Doch wir waren eigentlich beim Thema, welcher Film ein Remake erhalten sollte. Wie Martin plädiere ich hier für Die Klapperschlange (1981). Gerüchte um ein Remake machen schon länger die Runde und warum auch nicht? Das Original von John Carpenter bot so viel Ansatzpunkte für interessante Handlungen, hat diese in seiner Laufzeit aber nicht mal ansatzweise erfüllen können. Nach Snakes Mission war ich geradezu hungrig nach weiteren Informationen. Wie sah es zur Anfangszeit im Gefängnis New York aus? Wie haben sich dort die Machtverhältnisse etabliert? Wieso weiß jeder über Snakes Vergangenheit Bescheid und könnten wir von dieser mehr Details erfahren? Und was passiert unmittelbar nach dem Abspann? Fragen über Fragen, die fast gar nicht in einem einzigen Film beantwortet werden können.

Genug Ansatzpunkte gibt es meiner Meinung nach auch. Wie man Stimmung und Atmosphäre in einer Stadt als Gefängnis schafft, kann man sich beispielsweise an Batman: Arkham City anschauen. Und wer könnte Snake spielen? Seit seiner Performance in Dredd (2012) hat mich persönlich Karl Urban vollends als Actionschauspieler überzeugt. Den „harte-Kerle-Ausdruck“ hat sein Kinn in Dredd schon bewiesen und eine Augenklappe steht ihm garantiert auch nicht schlechter als Kurt Russell!

Video: (c) AVCO Embassy Pictures

Nun seid ihr gefragt: Welcher Film benötigt eurer Meinung nach ein Remake?

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