Vor uns das Meer Film (2018): Biopic über Donald Crowhurst

Mirjam Maier 3. August 2018 0
Vor uns das Meer Film (2018): Biopic über Donald Crowhurst

Vor uns das Meer basiert auf der wahren Geschichte von Donald Crowhurst, der 1968 an einer Segelregatta teilnimmt, um als schnellster Weltumsegler in die Geschichte einzugehen. James Marsh setzt das Biopic als Regisseur mit Colin Firth und Rachel Weisz einfühlsam in Szene.

Das Sunday Times Golden Globe Race lockt den mäßig erfolgreichen Geschäftsmann und Hobbysportler Donald Crowhurst (Colin Firth) nicht nur wegen des Preisgelds: Der Traum, mit einem selbtgebauten Boot die Meere zu befahren, manifestiert sich in Crowhurst und begründet die Tragödie eines Mannes, der, von Sponsoren und der Gier der Presse getrieben, nur noch einen Weg gehen kann – vorwärts. Und das, obwohl sein Trimaran noch weit davon entfernt ist, auf See bestehen zu können. Doch die Zeit ist ein gnadenloser Gegenspieler und der Starttermin des Rennens lässt keinen Aufschub zu. Crowhurst muss starten, will er nicht sein Gesicht und sein Hab und Gut verlieren – denn Haus und Firma dienen seinem Sponsor als Sicherheit und gehen im Falle von Crowhursts Versagen in dessen Besitz über. Und so sticht ein nervlich gebeutelter Mann auf einem unfertigen Boot in See, verlässt seine drei Kinder und seine Ehefrau Clare (Rachel Weisz), die ihren Mann für einen Traum in sein Verderben aufbrechen lässt. Auf See kommt Crowhurst die einzig rettende Idee, die ihn nicht alles kosten könnte. Er gibt falsche Koordinaten an, täuscht die Außenwelt und beschließt schließlich als Letzter ins Ziel zu kommen. Denn dem Letzten schaut man nicht in die Logbücher. Als der übriggebliebene Gegenspieler jedoch ausscheidet, geht auch sein Plan in die Brüche. Einsamkeit und Trübsinn fordern ihren Tribut an Crowhurst und verleiten ihn zu einer verzweifelten Tat.

Colin Firth portraitiert Donald Crowhurst mit Feingefühl und lässt seine Bedrängnis greifbar werden. Auch die in genau dem richtigen Maße schwingende Kamera holt den Zuschauer quasi mit ins Boot, lässt ihn die Wellen spüren und bringt ihm die Beklemmung auf dem reparaturbedürftigen Boot auf weiter See nah. Vor uns das Meer zeigt eine selbstgeschaffene Tragödie, an der Crowhursts Geldgeber und die sensationsbesessene Presse ihren Anteil haben. So wird das Meer – die Freiheit in der unendlichen Weite des Wassers – zum Gefängnis; Crowhurst ist allein mit sich und seinen Gedanken, kann sich nicht mitteilen, ohne Gefahr zu laufen, dass seine Lügen enttarnt werden. Den Weg zurück gibt es nicht. Der Film fängt in Bildern die Zerrissenheit seines Protagonisten und die Zerrissenheit einer Familie ein und berührt mit dem Scheitern eines Traums, der so vielversprechend beginnt.

Vor uns das Meer ist seit dem 2. August 2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich. Beide Formate enthalten als Bonus einen 90-minütigen Dokumentarfilm.

Beitragsbild (c) STUDIOCANAL

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