Wonder Woman: Kritik zur nächsten DC Verfilmung

Martin Rudolph 10. Juni 2017 1
Wonder Woman: Kritik zur nächsten DC Verfilmung

DC, die Nächste: nach „Batman vs. Superman“ und „Suicide Squad“ jetzt „Wonder Woman“. Die gute Nachricht vorab – diesmal haben sie (fast) alles richtig gemacht im Extended Universe.

Paris, Louvre: eine Wissenschaftlerin erhält ein altes Foto (nett: zugestellt von Wayne Enterprises, mit persönlicher Notiz von Bruce “Batman“ Wayne). Rückblick… Sie ist Prinzessin Diana (Gal Gadot). Auf der abgelegenen verborgenen Insel der Amazonen wird sie gegen den Widerstand ihrer Mutter zur Kriegerin ausgebildet.

Als der Pilot Steve Trevor (Chris Pine) vor der Küste abstürzt, rettet sie ihm das Leben. Durch ihn erfährt sie von einem seit Jahren tobenden Krieg. Überzeugt davon, dass es ihre Bestimmung ist, folgt sie Trevor in seine Welt. Ihre Mission: den vermeintlichen Urheber, den Kriegsgott Ares, zu töten und so Kriege für immer zu beenden. Auf dem Weg zum wichtigsten Schlachtfeld des 1.Weltkrieges in Belgien entdeckt und entwickelt sie ihre Fähigkeiten. Als Zentrum des Bösen ist ihr Ziel der deutsche General Ludendorff und die Wissenschaftlerin Dr. Maru…

Gal Gadot ist einfach klasse. Sie macht ihre Sache richtig gut, sie ist eine glaubwürdige, toughe, aber auch verletzliche, staunende und zweifelnde Heldin. Sie trägt den Film als zentrale Figur mühelos.

Auch Chris Pine gefällt mir als Counterpart gut. Nein, ich habe nicht an James T. Kirk denken müssen. Die Balance stimmt, die Chemie zwischen den beiden passt. Das ist auch nicht sofort romantisch, sondern ernsthaft. Und auch mal heiter, wenn die beiden versuchen, sich in den so unterschiedlichen Welten der/des anderen zurechtzufinden.

Hier liegt für mich eine der Stärken des Films: der Pilot in der alten Welt der Amazonen, die junge Diana Prince in der männerdominierten Welt von 1918. Der Film erlaubt sich auch Humor und Witz und es passt, dass er (trotz aller fulminanter Action!) in den richtigen Szenen mit Leichtigkeit inszeniert ist. Dadurch wird Dianas Reifung zur Wonder Woman, ihr Lernprozess, glaubwürdiger.

Auch gut, dass ihr später neben Chris Pine noch drei weitere prägnante Charaktere zur Seite gestellt werden; das gibt ihrem Himmelfahrts-Kommando etwas mehr Stabilität und Abwechslung. Und der Score ist richtig gut – er ist unaufdringlich, aber wird schön gewaltig, wenn die Action anzieht.

Kleines Handicap: es gibt keinen wirklichen Megasuperbösewicht. Ja, der Kriegsgott Ares ist für all den Schlamassel verantwortlich, aber der große Gegenspieler fehlt irgendwie.

Logiklöcher dürfen natürlich auch nicht fehlen: wo liegt die Amazoneninsel, wenn mit einem kleinen Schiff London in einem Tag zu erreichen ist? Und der Schutzschild der Insel kann so einfach (z.B. mit einem Ruderboot) durchdrungen werden? Aber das stört nicht wirklich, denn der Film macht einfach Spaß und ist überzeugend – erst als Amazonen-Fantasy, dann fish-out-of-water im London von 1918 und dann kriegerische Action …

Es dürfte keine Überraschung sein, dass ein zweiter “Wonder Woman“-Film vorbereitet wird – natürlich wieder mit Gal Gadot. Auch Regisseurin Patty Jenkins soll wieder unterschrieben haben. Aber erst mal ist Wonder Woman im November wieder im Einsatz – im Team der „Justice League“, dessen Regie Joss Whedon gerade von Zack Snyder übernommen hat.

Kinostart für „Wonder Woman“ ist der 15. Juni 2017

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