Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Satzschema mit der Anforderung des genauen Ausformulierens meine Gedanken zu einem Film eher behindert als bestärkt. Ich dachte, dass da vielleicht kürzere, sich aufeinander beziehende Reime Abhilfe schaffen würden. Außerdem habe ich im Internet noch keine Filmbewertung im Reimschema (bzw. mit rapähnlichen Lyrics) entdecken können. Auch deshalb wollte ich es mal ausprobieren. Ohne viel weitere Worte jetzt also die Filmkritik zu Zulu (2014) in Reimform:
Zulu – Kein Film mysteriös, bar oraler Queues
Wie Metallicas „The Call of Ktulu“
Eher eine südafrikanische Krimi-Thriller-Mär
Eine Gewaltoper, in der jeder Charakter
Einen Platz reserviert hat in einer Kuhle
Nervengrube, neurale Stube, normale Bude
In der Orlando Blooms Charakter haust
Dem an jedem Haar der Affe laust
Und der keinen ork-spaltenden, pfeil-halfternden, charisma-erkaltenden
Krieger spielt, der Magneto sein soll wie Justin Bieber
Mit einem Antlitz für das Auslösen von Teenie-Schreifieber
Sondern Problem ist und Probleme hat
Wie ein Problembär Jäger anzieht
Und sich Anthrazit bunten Farben hingibt
Während Forest Whitaker den Wald vor Bäumen nicht sieht
Der aus Apartheid geschnitzt die Szenerie umgibt
Die Story beginnt mit dem Fund einer Leiche
Ihre Angehörigen sind Reiche
Sie ist weiblich
Die Polizei, die beiden erwähnten Hauptdarsteller, beeilt sich
Den Täter zu finden und bald Verschwörungen zu entwinden
Während der gesamten Spielzeit wird Apartheid thematisiert
Visuell konzipiert, inhaltlich konfiguriert
Stadt, Slums, Strand, Villen, das kann der Film gut erfüllen
Ali Sokhela, ein Wanderer
Zwischen Vergangenheit und Zukunft da
Ein Aufsteiger, doch immer noch Gefangener
Gespielt von Whitaker, aus dessen Gesicht
Vergangene Pein und der Erwartungsdruck spricht
Der weder positiv, noch negativ seinen Alltag hievt
Eine tolle Vorstellung, die man hier sieht
Und auch zu einigen anderen Darstellern
Wie Rauch vom Wind getragen hinüberzieht
Es wird geschossen, geschlagen, getreten
Aber warum schauen Actionfans so betreten?
Der Film packt die blutroten Margareten
Für sie wahrscheinlich doch zu selten aus
Schaut im ständigen Wechsel aus verschiedenen Fenstern raus
Und es geht im Mittelteil fast der gesamte Movie drauf
Auch Freunde der Sonne, der langsamen Wonne
Treten gegen die Tonne, denn selbst eine Nonne
Mag keinen unrhythmischen Streifen
Dessen Schnitt und Szenenkomposition
Selbst Fische dazu bringt, in Zeitlupe zu leichen
In Zulu wurden viel Plot und Themen gepackt
Von Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle gemacht
Der sich wohl dachte „Rundumschlag“
Doch funktioniert das hier nur bedingt
Weil das Gezeigte dem Zuschauerwissen oft hinterherhinkt
Man fast gedanklich Goodbye Lenin zur Leinwand winkt
Durch dieses Mehr wirkt Zulu manchmal leer
Es werden Themen aufgegriffen, wieder abgekniffen
Während die Kommissare um den Fall rumschiffen
Bestätigt der Film nicht unsere Vorstellungen
Von Kapstadt mit seinen schwarzen Kriminellen
Von Korruption, weißer Ideologie und ihren Handlungen?
Außen vor lassen kann man es sicher nicht
Diese Faktoren kommen ans überhöht wirkende Licht
Doch etwas mehr Kreativität hätte nicht geschadet
Während jede Filmfigur in ihrem Martyrium badet
Der Film punktet in Sachen Charakterentwicklung
Insbesondere der letzte Akt tut das kund
Der gerade durch die Entscheidungen
Der Charaktere entgegen ihren Neigungen
Auch in der optischen Umsetzung gefallen kann
Während der Zuschauer über Sinn und Unsinn sann
(Refrain)
Ich sag´ es ganz salopp
Es ist Good Cop, Bad Cop
Bad Lieutnant revisited
Szenen- mit Personenwechseln fast unlimited
Der Versuch etwas Größeres, Pompöseres
Vielleicht sozialkritisches, filmisches
Machwerk zu zaubern gelingt nicht ganz
Zulu – 3 Sterne in der Ferne im Sonnenglanz