Game of Thrones Staffel 7, Folge 2 – Sturmtochter Kritik

Ralf 24. Juli 2017 0

Vergleichen wir die siebte Staffel von Game of Thrones mal mit einer Partie Schach. Ist dies der Fall, so war Folge 1 (Drachenstein) die Positonierung der Figuren auf dem Spielfeld. Die Ausgangslage wird definiert und alle Kontrahenten überlegen sich ihre Strategien. Bis dann schließlich der erste Zug erfolgt und das Spiel seinen Lauf nimmt….

Die gleiche Analogie kann man auch für Folge 2 von Staffel 7 mit dem Titel „Sturmtochter“ verwenden. Getreu der schon in Folge 1 schnelleren Erzählweise nehmen in dieser Episode die ersten wichtigen Ereignisse ihren Lauf und die Strategien der Parteien werden deutlich. Setzen sie auf Gewalt oder Diplomatie? Welche Risiken und Unsicherheiten werden eingegangen? Und wem kann man überhaupt trauen? Diese und noch mehr Fragen werden in „Sturmtochter“ zumindest ansatzweise beantwortet.

Auch wenn ich zu große Spoiler vermeiden werde, sind einzelne Szenen und Handlungsstränge in der Kritik angedeutet. Wer die Folge unvoreingenommen sehen möchte, sollte deswegen nun nicht weiterlesen.

Die einsame Königin

Die nominell mächtigste Figur der sieben Königreiche steckt in einer schwierigen Lage. Cersei (Lena Headey) ist bewusst, dass sie von Feinden umzingelt ist. Dorne und die Tyrells haben sich mit Daenerys (Emilia Clarke) verbündet und im Norden wurden die Boltons und Freys beseitigt – Jon Schnee (Kit Harrington) herrscht als König.

Aus diesem Grund versucht sie noch einige andere Häuser auf ihre Seite zu ziehen und appelliert an deren Verpflichtungen gegenüber dem Vaterland. Wissen nicht alle, was der letzte Herrscher der Targaryens angerichtet hat? Und was soll man nun von einer Bettlerkönigin erwarten, die ebenfalls mit Drachen und Barbaren in das Land eindringt? Ist es nicht die patriotische Pflicht, Haus Lannister zu unterstützen den Frieden gegen alle Rebellen und Eindringlinge zu wahren?

Doch zugegeben – selbst Cersei erkennt, dass sie auch auf andere Mittel zurückgreifen muss. Schließlich sieht man sich hier mit ausgewachsenen Drachen konfrontiert. Und sollten es die Adelshäuser wagen zu rebellieren, schadet es nie, durch Qyburn (Anton Lesser) noch ein weiteres Ass im Ärmel zu haben.

Der Drache, die Sonne, der Krake und die Rose

Doch auch auf Drachenstein läuft die Planung weiter – die neben Cersei mächtigsten Frauen von Westeros haben sich versammelt, um eine gemeinsame Strategie zu besprechen. Und dabei herrscht durchaus keine Einigkeit – ist Diplomatie oder brutaler Krieg der richtige Weg?

Glücklicherweise kann Daenerys auf den Rat von Tyrion Lannister (Peter Dinklage) vertrauen. Dieser versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln. Und tatsächlich schafft er die Einigung zu einer Strategie, welche die individuellen Stärken der Verbündeten nutzen kann und alle Seiten zufrieden stellt – mehr oder weniger.

Gerade in solchen Szenen zeigt sich die Bedeutung des kleinwüchsigen Genies. Wurde es in der letzten Staffel nur angedeutet, so sieht man nun sehr deutlich, welche Rolle Tyrions Scharfsinn und Weitsicht haben. Ich bin mir sehr sicher, dass er im Laufe dieser Staffel noch einige sehr folgenschwere Ideen und Strategien präsentieren wird.

Der Wolf muss in den Süden

Weitsicht ist auch etwas, was Jon beweisen muss. Letzten Berichten zufolge sitzt Daenerys auf einem Hort von Drachenglas. Und dieses ist dringend benötigt, um den Weißen Wanderern Einhalt zu gebieten.

Sowohl Daenerys, als auch Jon sind sich inzwischen einander bewusst – doch wissen noch nicht so recht, wie man dem anderen begegnen soll. Für die Targaryen-Dame sind die Starks Verräter und Jon ein unrechtmäßiger Herrscher. Und der Norden hat nicht vergessen, was der letzte König des Drachengeschlechts dem Haus der Starks angetan hat. Doch kann man sich im Angesicht der Armee der Toten solche alten Konflikte leisten?

Der erste große Zug ist getan

Die ersten Schritte der großen Parteien sind somit bereits getan. Ergänzt wird diese Folge darüber hinaus durch einige Szenen mit Samwell (John Bradley) und Arya (Maisie Williams), welche lose mit dem großen Gesamtbild zusammenhängen. Ich möchte nur eine kleine Warnung aussprechen – eine Szene von Sam ist nicht gerade etwas für Leute mit schwachen Nerven!

Das große Finale findet aber in den letzten 10 Minuten dieser Folge statt – und diese haben es in sich. Auch wenn der Abschnitt an Dramatik natürlich nicht mit Hartheim oder der Schlacht der Bastarde mithalten kann, wird die Unerbittlichkeit des Konfliktes sehr deutlich. Dadurch wird der Zuschauer Zeuge der ersten großen Konfrontation zwischen den Kriegsparteien, welche auch nicht ohne Verluste bleibt.

Fazit zu „Sturmtochter“

Das schnelle Tempo der siebten Staffel von Game of Thrones wird aufrecht erhalten. Sturmtochter überzeugt mit einer umfassenden Darstellung des Konfliktes in ganz Westeros, zeigt uns alle unsere Lieblingscharaktere und verwöhnt uns mit einem gelungenen Finale. Da stört es auch nicht, dass einige Seitenstränge in dieser Episode eher  deplatziert wirken. Auch hier kann ich nur sagen – wann ist endlich wieder Montag?

Die siebte Staffel von Game of Thrones ist in Deutschland unter anderem via Sky oder kostenpflichtig auf Amazon zu sehen – neue Folgen erscheinen immer am Montag. Den letzten Trailer von HBO findet ihr unten.

Beitragsbild & Trailer (c) HBO

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Episode 1: Drachenstein

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