Green Room (2016) Kritik: Schlagkräftige Genreperle

Mirjam Maier 6. Oktober 2016 0
Green Room (2016) Kritik: Schlagkräftige Genreperle

Green Room von Regisseur und Drehbuchautor Jeremy Saulnier ist nichts für schwache Nerven. Wer kein Fan von roher Gewalt und blutigen Taten ist, sollte einen Bogen um diese kleine aber feine Horrorfilmperle machen.

Die Punk-Rock-Band The Ain’t Rights verschlägt es aus Geldmangel für einen Auftritt in eine Neo-Nazi Bar. Nachdem sie Zeuge eines Mordes werden, wird die Situation noch beklemmender, als sie in diesem Umfeld sowieso schon ist. Die Musiker werden im Backstagebereich festgehalten, hingehalten und bald dämmert es ihnen, dass nur sie selbst sich aus dieser Situation befreien können. Versprochene Hilfe wird zur Illusion und auf diese lassen sich Pat (Anton Yelchin), Reece (Joe Cole), Sam (Alia Shawkat), Tiger (Callum Turner), Tad (David W. Thompson) und Amber (Imogen Poots) nicht ein. Nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung versuchen sie sich gegen eine Überzahl von Skinheads zu behaupten. Ihre Taktik fordert schnell die ersten Opfer und zwingt sie zum Rückzug. Die Situation erweist sich allerdings als so auswegslos, dass aufgeben keine Option darstellt.

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Beklemmend ist nicht nur die Bar, die zum Hauptschauplatz des Filmes wird und klaustrophobische Ängste schürt, sondern auch Patrick Stewarts Darstellung des Barbetreibers Darcy Banker. Als abgeklärter Taktiker stellt sich für ihn nicht die Frage, ob es Opfer geben wird, sondern auf welche Art und Weise. Und das strahlt Patrick Stewart mit seiner Performance in jeder Szene aus. Anton Yelchin verkörpert Pat und wirkt zunächst unscheinbar, dreht im Verlauf des Films dank gutem Drehbuch aber auf und dominiert mit Imogen Poots als Amber die sich zuspitzende Handlung. Green Room ist einer der letzten Filme, in denen Anton Yelchin zu sehen ist. Der Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Pavel Chekov in der neuen Star Trek Filmreihe einem breiteren Publikum bekannt wurde, starb im Juni 2016 mit 27 Jahren bei einem tragischen Unfall.

Wie bereits eingangs erwähnt, zeichnet sich Green Room durch ein hohes Maß an Gewalt aus. Nicht umsonst bekam der Film keine Jugendfreigabe. Die explizite Darstellung der Brutalität erfreut das Herz eines jeden Gore Fans. Doch hier liegt auch ein Kritikpunkt: Wenn man Green Room etwas ankreiden möchte, dann dass die Darstellung blutiger Gewalt an einigen Stellen vollkommen überflüssig erscheint. Denn mit der Atmosphäre, die der Film durch seine Charaktere und die düstere Location kreiert, hält er den Zuschauer bereits mit Schrecken gefangen  wie seine eigenen Protagonisten.

Green Room ist ab dem 7. Oktober 2016 als DVD und Blu-ray erhältlich.

Beitragsbild (c) Universum Film GmbH / *AffiliateLink

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