In Fear (2013): Kritik zum Horror-Psychothriller der ruhigen Art

Mandy Passehl 1. Januar 2015 0
In Fear (2013): Kritik zum Horror-Psychothriller der ruhigen Art

Ein verirrtes junges Paar, ein dunkler Wald im Regen, ein mysteriöser Verwundeter und eine Fahrt in Endlosschleife – das alles lässt auf einen eleganten Horrorfilm aus britischem Hause schließen: In Fear.

Tom (Iain De Caestecker) und Lucy (Alice Englert) sind seit zwei Wochen zusammen und befinden sich auf der Fahrt zu einem Musikfestival in Irland. Bevor sie jedoch dort ankommen, hat Tom als romantische Überraschung ein Zimmer in einem abgelegenen Hotel auf dem Lande reserviert. Doch das Hotel ist gar nicht so einfach zu finden. Nach einer Weile stellen die beiden fest, dass sie lediglich im Kreis fahren, ob sie nun den Straßenzeichen folgen oder der Karte. Während es immer später und dunkler wird, finden sich die beiden plötzlich in dem Katz- und Mausspiel eines Psychopathen gefangen.

Improvisation ist alles

Alice Englert & Iain De Caestecker

Alice Englert & Iain De Caestecker
(c)STUDIOCANAL

Interessant an diesem Film ist neben der Handlung vor allem auch seine Machart. Der Regisseur Jeremy Lovering hat den Schauspielern besonders viel Freiraum zur Improvisation gegeben. Er ging sogar so weit, Alice Englert und Iain De Caestecker das Ende des Filmes zu verschweigen und sie nicht auf bestimmte Schreckmomente vorzubereiten. Das heißt, der Zuschauer sieht mitunter nicht nur gespielte Angst sondern echte Furcht. Zudem installierte Lovering Kameras in das Auto und ließ Englert und De Caestecker einfach ohne jede Crew losfahren. Der einzige Schauspieler, der das ganze Skript kannte, war Allen Leech – der verwundete Anhalter. Doch selbst das Skript war nur eine lose Orientierung. Fast alle Konversationen sind improvisiert. In Fear gewinnt dadurch an Realismus und man kann sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen. Als Zuschauer fragt man sich, was man selbst in so einer Situation tun würde.

So my soul shall scream in hell…

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Erwähnenswert ist zudem, dass Englert auch den Soundtrack-Titel „Conversation with Death“ (oder auch „Oh Death“) singt. Von wem und wann genau der Song geschrieben wurde, ist umstritten. Nichtsdestotrotz ist es ein eindringlicher Song, der durch Englerts dunkle Stimme noch beunruhigender wirkt und einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Die neuseeländisch-britische Schauspielerin, welche vor allem durch die Filme Beautiful Creatures (2013) sowie Ginger & Rosa (2012) bekannt ist, entpuppt sich langsam als Geheimtipp. Ich hoffe, dass man von ihr in Zukunft noch mehr sehen und hören wird.

Fazit

In Fear ist ein solider Horror-Psychothriller, der sich leise und schleichend entfaltet. Im Gegensatz zu den üblichen Schock-Blockbustern ist dies eine gelungene Abwechslung. Während des Filmes entsteht allerdings auch oft bloße Verwirrung, da man sich nicht genau sicher sein kann, ob die Geschehnisse wirklich nur durch eine einzige Person verursacht werden oder ob eine dunkle höhere Macht am Werke ist. Da diese Frage offen bleibt, mag das Ende für den einen oder anderen eher unbefriedigend sein. Doch regt der Film damit auf jeden Fall zum Grübeln an.

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