„Mamma Mia! Here We Go Again“ Kritik: Melancholie statt Feierlaune

Sophia Freiheit 18. Juli 2018 0
„Mamma Mia! Here We Go Again“ Kritik: Melancholie statt Feierlaune

Nach 10 Jahren hat das Warten endlich ein Ende: der Musical-Kultfilm Mamma Mia geht in die 2. Runde. Endlich erfahren wir, wie alles begann: Mamma Mia! Here we go again erzählt die Geschichte von Donna (Meryl Streep), die 1979 nach Griechenland reiste und dort von einem Urlaubsflirt schwanger wird, von Anfang an. Parallel dazu werden die Erlebnisse ihrer Tochter Sophie (Amanda Seyfried) in der Gegenwart fortgesetzt – und ihr Leben unterscheidet sich dabei gar nicht so sehr von dem ihrer Mutter. So erfährt Sophie, dass sie ein Baby erwartet und vertraut sich den besten Freundinnen ihrer Mutter, Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski), an. Die beiden erzählen Sophie, wie ihre Mutter Donna damals Sam (Pierce Brosnan), Harry (Colin Firth) und Bill (Stellan Skarsgård) unter der Sonne Griechenlands kennen und lieben lernte – und wie sie, schwanger und mutig, ihr Leben selbst in die Hand nahm.

Es war eine Frage der Zeit bis die Filmemacher zu der griechischen Insel Kalokairi zurückkehren – der erste Teil konnte immerhin Kinobesucher aller Länder begeistern und spielte weltweit über 600 Millionen US-Dollar ein. Mamma Mia! Here We Go Again ist ein bunter Mix aus den altbekannten aber auch, den noch nicht verwendeten ABBA-Songs und interpretiert die Lieder immer wieder neu. Schade nur, dass von der schwedischen Popgruppe nur noch Balladen übrig geblieben zu sein scheinen. Neben der Originalbesetzung gibt es auch viele neue Gesichter wie Lily James als junge Donna, Andy Garcia und Botox-Queen Cher auf der Kinoleinwand zu sehen.

Die Lieder sind, genau wie im ersten Teil, toll gesungen und gut taktiert. Doch hinter der musikalischen Fassade, versteckt sich leider nur ein dünner Plot und so will der Film gerade zu Beginn nicht so richtig in die Gänge kommen. So werden die Zuschauer direkt mit Liedern bombardiert ohne voher überhaupt in Stimmung gebracht zu werden. Zudem bekommt der Film gleich am Anfang durch einen unerwarteten Polttwist eine melancholische Note und das Feel-Good Gefühl und der Humor vom ersten Teil gehen verloren. Da können nicht mal die schönen, farbenfrohen Kostüme für Stimmung sorgen. Auch die Tanzeinlagen sind dadurch deutlich minimiert und so wirkt der Film an der ein oder anderen Stelle etwas träge.

Gegen Mitte der Spielzeit kommt der Film langsam in Fahrt und erst als die vertrauten Figuren auftreten, kommen nostalgische Gefühle auf. Dann wird der Film sogar an manchen Stellen lustig. Zum  Ende hin hat dann auch Cher in der Rolle der Großmutter ihre fünf Minuten im Rampenlicht und soll nochmal ein bisschen Leben in die Bude bringen – ein bisschen viel verlangt für eine 72 Jährige, die eigentlich nur noch einen Gesichtsausdruck auf Lager hat. So wirkt ihre Rolle ein wenig absurd aber wenn man sich auf die Erzählung einlässt, kann man vielleicht doch nochmal schmunzeln.

Insgesamt ein erwachsenerer Film als der Vorgänger, der eher Melancholie als gute Laune vermittelt.  Wer darauf allerdings vorbereitet ist, wird den Film sicher trotzdem genießen können. So ist Mamma Mia! Here We Go Again dank der Originalbesetzung eine bessere Fortsetzung als sie viele andere Filmreihen bieten können und ein wenig Nostalgie kommt auch auf.

Mamma Mia! Here We Go Again läuft ab dem 19. Juli 2018 in den deutschen Kinos.

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Beitragsbild: ©Universal Pictures France.

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