Zu Beginn von „Star Wars IV: Eine neue Hoffnung“ (1977) erfahren wir unter dem Laserfeuer eines imperialen Zerstörers, dass die Rebellion einen Sieg erringen und wichtige Pläne für eine tödliche Waffe stehlen konnte. Es waren die Pläne für den Todesstern, der wenig später den Planeten Alderaan vernichtete und eigentlich die Rebellion beenden sollte. Doch es kam anders: Dank der Pläne konnten die Rebellen, angeführt vom jungen Luke Skywalker, den Todesstern zerstören. Die Geschichte nahm ihren Lauf und man erfuhr nie, unter welchen Umständen die Pläne in die Hände der Rebellen gelangten. Nur von Spionen war die Rede, die wir nun endlich in Rogue One – A Star Wars Story kennenlernen.
Star Wars 7: Das Erwachen der Macht war gewiss erfolgreich und im Grunde auch kein schlechter Film, doch er bot wenig Neues und recycelte viele Storyelemente. Man fühlte sich wie in einem Remake. Regisseur Gareth Edwards, der bereits mit Godzilla ein Franchise auf unkonventionelle Weise erfolgreich wiederbelebt hat, bekam mit dem ersten Star Wars-Spinoff und Standalone-Film eine nicht weniger schwere Aufgabe. Ist Rogue One anders als „Das Erwachen der Macht“?
Nicht unbedingt, denn auch Rogue One erfindet das Star Wars-Rad nicht neu. Es gibt viel Sand, TIE-Fighter, Zerstörer, zwielichtige Gestalten, allerhand Sturmsoldaten und viele typische Star Wars-Momente. In Rogue One steckt jedoch viel mehr WARS als in den anderen Teilen. Wir verfolgen hier keine bekannten Helden oder übermächtige Jedi-Krieger, sind nicht Teil ewiger politischer Debatten, sondern sehen Soldaten der Rebellion, die in einer mitreißenden Geschichte eingebettet, versuchen mit allen Mitteln die Pläne des Todessterns an die Überbleibsel der Republik zu übermitteln. Die Hoffnung und Aufopferung für die Rebellion ist hier das bestimmende Bild. Hoffnung, die schließlich erst die Hoffnung des ersten Star Wars-Films ermöglichte.
Rogue One bietet rasante Action, eine spannende Geschichte und neben viel Nostalgie für Fans der alten Trilogie, auch viel Neues. Rogue One ist tatsächlich die perfekte Mischung aus klassischem Star Wars der 70/80er und Neuem. Dabei ist auffällig, dass die CGI sich an der alten Trilogie orientiert und insbesondere die Zerstörer eindeutige Referenzen zu den alten Filmen haben. Ausstattung, Kulissen und Sound sind wie gewohnt hervorragend und erinnern an die alten Filme. Gleichzeitig sehen wir neue Welten und Erfahren mehr über das Imperium und dank neuer technischer Möglichkeiten, fühlen sich die Kämpfe sehr echt an.
Rogue One bietet sich hervorragend als Prequel zu „Eine neue Hoffnung“ an und als der Abspann lief, wollte man eigentlich sitzen bleiben und direkt Star Wars IV weiterschauen. Es ist ein düsterer und dunklerer Film geworden, der eher ein Kriegsfilm denn ein Science-Fiction-Märchen ist. Das merkt man auch an der Gag-Dichte, die bei weitem nicht so hoch wie noch bei Star Wars 7 ist. Dennoch sind die Gags typisch Star Wars und so ist es die perfekte Mischung, die Rogue One zu einem der besten Star Wars-Filme macht.
Wer Fan der alten Trilogie ist und Star Wars VII nicht mochte, wird ihn sehr wahrscheinlich mögen und alle die das Erwachen der Macht mochten, werden Rogue One sowieso mögen. Rogue One ist der nahezu perfekte Star Wars-Film und macht großen Spaß!
OT: Rogue One – A Star Wars Story
Regie: Gareth Edwards
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2016
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Länge: 2h 13min
Kinostart: 15. Dezember 2016
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