The Boy von Drehbuchautor Stacey Menear und Regisseur William Brent Bell reiht sich in die Riege der gruseligen Puppenfilme ein. Ob die Puppe Brahms es wirklich schafft, für Gänsehautmomente zu sorgen, erfahrt ihr in diesem Review.
Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund nimmt die junge Amerikanerin Greta Evans (Lauren Cohan) eine Stelle als Nanny in England bei der Familie Heelshire an. Nachdem sie das alte und abseits gelegene Anwesen betritt, staunt sie nicht schlecht, als das bereits ergraute Ehepaar ihr ihren Sohn Brahms vorstellt, denn Brahms ist kein gewöhnlicher Junge: Brahms ist eine Puppe. Um dem Ehepaar nicht vor den Kopf zu stoßen, versucht Greta sich mit der verstörenden Situation zu arrangieren. Doch als die Heelshires sich auf den Weg in den Urlaub begeben, ignoriert Greta die Umgangsregeln mit Brahms und bemerkt, dass die Puppe ein Eigenleben zu führen scheint.
Was bis hierher wie ein typischer Horrorfilm anmutet, ändert sich im Verlauf der Handlung auch nicht. Bietet das Setting zwar Raum für eine stimmungsvolle Atmosphäre, verschenkt The Boy diese zuweilen, indem die Macher von zu wenig Überraschungseffekten Gebrauch machen und den Spannungsbogen flach halten. Positiv lässt sich die solide Performance von Lauren Cohan als Greta hervorheben, der man in der Rolle gerne zusieht. Gegen Ende nimmt The Boy eine Wendung, die zwar einige unbeantwortete Fragen aufwirft, aber es dennoch schafft, sich in die Handlung zu fügen, ohne ihr zuviel Glaubwürdigkeit zu rauben. Dies verleiht dem Film etwas von der Würze, die ihm in seinem Verlauf gefehlt hat. Schade ist, dass die Macher sich zu sehr darauf konzentrieren, den Zuschauer so lange wie möglich im Dunkeln tappen zu lassen, dass der Film am Ende zu schnell abgehandelt erscheint. Dennoch hallt The Boy mit seiner skurrilen Geschichte nach und lohnt einen Blick für Liebhaber der leichten, aber feinen Horrorunterhaltung.
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