„A Quiet Place“ Kritik: Ein sehr netter Spaß, bei dem mehr drin gewesen wäre

Florian Erbach 24. März 2018 0
„A Quiet Place“ Kritik: Ein sehr netter Spaß, bei dem mehr drin gewesen wäre

Was war das für ein Trailer? A Quiet Place verzückte mit seinen ersten bewegten Bildern. Eine Welt, in der Geräusche des Todesurteil bedeuten, da etwas, irgendetwas, aus dem scheinbaren Nichts erscheint und das Leben beendet. Ein Invasion! A Quiet Place deutete an eine Genre-Perle zu sein und doch ist der Film leider bei genauerer Betrachtung nur guter Durchschnitt. Das ist im Grunde vollkommen okay, wäre da nicht die eigene Erwartungshaltung und die Enttäuschung, die sich gleichzeitig falsch anfüllt und dem Film vielleicht unrecht tut. Doch eines ist sicher: Da wäre mehr drin gewesen!

Der Film startet wahnsinnig gut und die ersten 20 bis 30 Minuten ist man atemlos und tut es den Protagonisten gleich. Kein Laut, nur gebanntes Warten und Schauen, auf das surreale Spiel, welches eine Welt mit maximaler Geräuschvermeidung mit sich bringt. Im Mittelpunkt von A Quiet Place steht die Familie Abbott, die Eltern Evelyn (Emily Blunt) und Lee (John Krasinski), sowie drei Kinder. Regisseur John Krasinski (13 Hours, Detroit) der auch den Ehemann spielt, versteht es, am Anfang Spannung aufzubauen und in eine Welt ohne Geräusche einzuführen. Wie organisiert man seinen Alltag? Welche Tricks kann man anwenden? Zugute kam der Familie Abbott wohl, das die Tochter Taub ist und man deswegen an gehörlose Kommunikation gewohnt ist.

Als die Anfangseuphorie allmählich weicht, hat man das Gefühl die Szenen werden redundant und es stellen sich Fragen, wie jenes und jenes ohne Geräusche funktionieren soll. Gleichzeitig übermannt einen dieses Gefühlt aber zum Glück nicht, da es nach wie vor clevere Andeutungen und Erklärungen gibt, die das Überleben der Familie beleuchten. Die Spannung bleibt trotz allem nahezu die ganze Zeit aufrecht erhalten.

Der unvermeidliche Showdown, auf den der Film hinarbeitet, wirkt dann aber leider austauschbar und überrascht zu wenig. Und dann ist da diese letzte Szene, die völlig anti-klimatisch wirkt. A Quiet Place ist trotzdem gut, ein sehr netter Film, der jedoch mehr hätte sein können und der als Gesamtkunstwerk leider fast an meiner gesetzten Erwartungshaltung scheitert. Mag daran wieder einmal der Trailer schuld sein? Oder die sehr originelle Idee? Ich weiß es nicht.

Alles in allem empfehle ich Science-Fiction- und Horrorfans aber den Gang ins Kino. Die Idee ist richtig gut, der Film ist phasenweise zum zerreißen spannend und macht Spaß. Gleichwohl bleibt das Gefühl zurück, dass die Geschichte allenfalls für einen Kurzfilm reichte. Da wäre mehr drin gewesen. Das ist schade! Trotzdem gibt es von mir 3,5 von maximal 5 Sternen.

A Quiet Place startet am 12. April 2018 in den deutschen Kinos.
Seht hier den Trailer:

Filmdaten

Originaltitel    A Quiet Place

Produktionsland    USA

Originalsprache    Englisch, US-amerikanische Gebärdensprache

Erscheinungsjahr    2018

Länge    95 Minuten

Regie    John Krasinski

Drehbuch    Bryan Woods, Scott Beck, John Krasinski

Produktion    Michael Bay, Andrew Form, Bradley Fuller

Musik    Marco Beltrami Kamera    Charlotte Bruus Christensen

Schnitt    Christopher Tellefsen

Besetzung

Emily Blunt: Evelyn Abbott
John Krasinski: Lee Abbott
Noah Jupe: Marcus Abbott
Millicent Simmonds: Regan Abbott
Cade Woodward: Beau Abbott
Leon Russom: Mann im Wald

 Quelle: Wikipedia

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