Staffel 7 von Game of Thrones verwöhnt uns mit einer rasanten Erzählweise – für einige sogar zu rasant, wenn man sich Kritikpunkte an der aktuellen Staffel genauer ansieht. Doch genau diese Erzählweise erlaubt es den Serienschöpfern Folgen wie „Kriegsbeute“ mittendrin einzubauen. In jeder vorherigen Staffel wäre diese Episode ein Finale gewesen. Doch nicht diesmal.
Um gleich eines vorweg zu nehmen: Diese Folge ist die bisher beste der aktuellen Staffel. Sie bietet ein stimmungsvolles Gesamtbild aus Charakterspiel, Humor und epischer Action.
Eine Warnung vorab: In dieser Rezension werde ich mehr Spoiler ansprechen als sonst üblich. Ansonsten fällt es schwer, die Vorzüge und Stärken dieser Folge zu erläutern.
Das Rudel sammelt sich
Doch beginnen wir von vorne bzw. ganz im Norden von Westeros. Nach dem Wiedersehen der letzten Folge zwischen Sansa (Sophie Turner) und Bran Stark (Isaac Hempstead-Wright) stößt mit Arya auch das letzte überlebende Kind von Ned Stark nach Winterfell.
Und hier zeigt sich bereits eine geschickte Symbolik. Die Festung im Norden war das Zuhause der Stark-Kinder, welche im Laufe der Serie gereift sind und sich vollkommen unterschiedlich entwickelt haben. Während Sansa auf die harte Tour ihr naives Weltbild ablegen musste, konnte Arya (Maisie Williams) ihre angeborene Wildheit durch andere Talente einsetzen. Am stärksten fällt dies jedoch bei Bran auf, welcher seit seiner Rückkehr jenseits der Mauer ein emotionsloses Wesen geworden ist – eindrucksvoll bewiesen durch seine Abschiedsszene mit Meera Reet (Ellie Kendrick).
Somit hat diese lang erwartete Zusammenkunft fast etwas poetisches. Alle Charaktere sind wieder nach Hause gelangt, sich aber gleichzeitig so fremd, wie nie zuvor.
Jon, sag doch einfach du hast Knieprobleme
Das emotional „gesündeste“ Mitglied dieser Familie befindet sich aktuell jedoch weiter im Süden und darf sich mit einer sehr penetranten Drachenmutter (Emilia Clarke) auseinandersetzen. Dabei gibt es in dieser Folge durchaus eine Szene, wo man auf Danys Einsicht hoffen darf. Doch nur, um danach abermals ihre Forderung zu hören, dass Jon vor ihr knien solle.
Nach den Ereignissen der letzten Folge ist die Frustration der jungen Königin zwar zu verstehen. Doch für eine selbsternannten Retterin ist Daenerys im Moment deutlich zu fixiert auf ihre Rechte und weniger ihre Pflichten. Ist ihr niemals in den Sinn gekommen, dass der Norden sich im Falle ihrer freiwilligen und bedingungslosen Unterstützung deutlich schneller anschließen würde?
Und so befinden wir uns nach wie vor in einem Katz-und-Maus-Spiel. Unterhaltsam gemacht wird das Zusammenspiel zwischen Snow/Stark und Targaryen tatsächlich durch Davos Seewert (Liam Cunningham) und dessen lockere Zunge- sein kurzer Auftritt in dieser Folge hat mich direkt an mehreren Stellen zum Lachen gebracht.
Dracarys
Gegen Ende der Folge ist es jedoch schnell vorbei mit Humor und Heiterkeit. Dann ist der große Moment von Bildgewalt, epischen Schlachten und jeder Menge CGI gekommen.
Auch wenn „Kriegsbeute“ nicht mit Folgen wie der Schlacht der Bastarde oder Hartheim mithalten kann, so hat mich dieses Finale gefesselt. Über 10 Minuten hinweg konnte man mit den Hauptcharakteren mitfiebern und wusste teilweise auch gar nicht, wen man den nun anfeuern soll. Und gerade bei der allerletzten Szene konnte man sich bis zum letzten Moment nicht sicher sein – war es das nun für diesen Charakter?
Fazit zu Game of Thrones Staffel 7, Episode 4 „Kriegsbeute“
Das war eindeutig die bisher beste Folge der siebten Staffel. Das lang erwartete Wiedersehen der Stark-Familie lieferte die emotionalen Momente und erlaubte gleichzeitig weitere Charakterentwicklung. Höhepunkt dieser Folge war jedoch das actiongeladene und monumentale Ende, welches auch als Staffelfinale hätte durchgehen können. Wie soll das wohl in den letzten 3 Episoden noch gesteigert werden?
Die siebte Staffel von Game of Thrones ist in Deutschland unter anderem via Sky oder kostenpflichtig auf Amazon zu sehen – neue Folgen erscheinen immer am Montag. Den letzten Trailer von HBO findet ihr unten.
Beitragsbild & Trailer (c) HBO
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