Game of Thrones Staffel 7, Folge 5 – „Ostwacht“ Kritik

Ralf 14. August 2017 3

Nach der furiosen letzten Folge schlägt Game of Thrones in Folge 5 der siebten Staffel wieder etwas ruhigere Töne an. Das soll nicht bedeuten, dass „Ostwacht“ langweilig ist – ganz im Gegenteil. Diese Folge zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundlagen für zwei (hoffentlich) spannungsgeladene Endfolgen gelegt werden.

Ja, man mag es kaum glauben, doch bald ist auch diese Staffel von Game of Thrones wieder abgeschlossen. Das ist hinsichtlich der Erzählweise, welche in dieser Staffel richtig Fahrt aufnimmt, ein wenig schade – man will doch noch so viel mitnehmen! Doch solange die aktuelle Qualität beibehalten wird, kann man sich als Zuschauer nicht beschweren.

Wie immer vorab eine Warnung – besonders gegen Ende dieser Kritik werden deutliche Spoiler dieser Folge angesprochen.

In den Fußstapfen des Vaters

Zu Beginn der Folge erhalten wir einen Einblick in die Auswirkungen des Drachen-Angriffs in „Kriegsbeute„. So erfahren wir sowohl das Schicksal von Jaimie (Nikolaj Coster-Waldau), Bronn (Jerome Flynn), aber auch von Randyll Tarly (James Faulkner) und dessen Sohn Dickon (Tom Hopper).

Darüber hinaus liegt der Fokus aber eindeutig auf Daenerys (Emilia Clarke) und ihrer Reaktion. Wie wird sie nach ihrem Sieg verfahren? Welches Schicksal ereilt die Besiegten? Die Antwort ist eine, welche Daenerys Vater stolz gemacht hätte.

Ich muss gestehen, dass meine Meinung der Drachenmutter in dieser Staffel sehr schwankt. Zeigt sie bereits in den vorherigen Staffeln erste Anzeichen der familiären Grausamkeit, so lebt sie diese noch deutlicher aus – und wähnt sich dabei sogar im Recht. Hier kommt auf Tyrion (Peter Dinklage) und Varys (Conleth Hill) eine große Aufgabe zu, die Grausamkeit der jungen Herrscherin zu zügeln.

Der Norden vergisst scheinbar doch

Und wo wir schon bei nervigen Handlungselementen sind. Was ist denn dort im Norden von Westeros los? Mir ist klar, dass mit Kleinfinger (Aidan Gillen) ein intriganter Mistkerl dort seine Fäden spinnt. Doch irgendwie kaufe ich all diese rebellische Stimmung nicht ab.

Vor erst wenigen Folgen schworen die Herren des Nordens Jon Schnee (Kit Harrington) die Treue. Und nun zweifeln sie daran, weil er sich in den Süden aufmachte? Damit wir uns klar sind – die Grausamkeit von Ramsay Bolton war kein Grund für größeren Aufstand, aber die Entschlossenheit von Jon schon? Bitte entschuldigt liebe Serienmacher, aber das kaufe ich niemandem ab.

Ebenso die angeblichen Herrschaftsträume von Sansa (Sophie Turner). Hatte Jon ihr nicht die Kontrolle über den Norden angeboten, was sie jedoch ablehnte? Haben wir nun nach Daenerys und Cersei (Lena Headey) plötzlich eine dritte Frau, welche größenwahnsinnig wird?

Insgesamt wirkt dieser Handlungsstrang auf mich so, als solle zwanghaft ein weiterer Konfliktherd etabliert werden. Dazu sage ich nur: Bitte nicht, sondern konzentriert euch auf den Kern der Handlung.

Hoch in die eisige Wüste

Denn dieser liegt nunmal in dem Kampf um den Eisernen Thron und gegen die Weißen Wanderer – welche sich im übrigen scheinbar langsam (seeeeehr langsam) auf Ostwacht zu bewegen. Der allsehende Bran (Isaac Hempstead-Wright) beobachtet dies und lässt eine Warnung an ganz Westeros schicken.

Diese wird jedoch komplett unterschiedlich wahrgenommen. In der Zitadelle verwerfen die Maester sehr zu Sams (John Bradley-West) Missvergnügen die Bedrohung. Und auch auf dem eisernen Thron hat man aktuell andere Sorgen.

Doch zumindest Jon und Daenerys scheinen dem Ganzen eine gewisse Dringlichkeit zuzuweisen. So sehr, dass Tyrion sogar einen riskanten Plan vorschlägt, um seine Geschwister zu überzeugen…

Davon abgesehen ist Jon aber klar, dass er nicht mehr tatenlos auf Drachenstein herum sitzen kann. Und so macht er sich mit Daenerys Einverständnis auf den Weg, um sich der Bedrohung selbst zu stellen.

Die glorreichen Sieben

Doch dabei ist er nicht alleine. Durch die Fügung des Schicksals schließen sich ihm einige Gefährten an, welche ebenfalls nichts zu verlieren haben. Einige sind offensichtlich, andere dagegen eine Überraschung – und ein Gefährte ist ein alter Bekannter, von dem man lange nichts gehört hat.

ACHTUNG SPOILER FÜR DAS ENDE VON „OSTWACHT“

Ich habe heute einen Tweet gesehen, den ich dazu einfach einbinden muss, weil er die Situation treffend beschreibt.

Streng genommen macht die gesamte Aktion keinen Sinn, gerade im Hinblick, dass Jon selbst sich anschließt. Mit einer kleinen Gruppe gegen die Armee der Toten? Aber ich muss gestehen, dass ich unglaubliche Lust auf die nächste Folge bekommen habe. Was wird passieren? Und wer von der Gruppe wird (leider unvermeidlich) bei der Aktion sein Leben lassen?

Ich bin zugegeben so neugierig, dass ich mich an einer Vorhersage wage. Ich würde mich freuen, in den Kommentaren Eure Meinung zu hören, wer diese Mission überleben wird.

Jon: Wird unzweifelhaft überleben. Er ist für die aktuelle Geschichte viel zu wichtig, um bei einer solchen Aktion sein Leben zu verlieren. Wenn Jon tatsächlich stirbt, so wird es am Ende der Serie sein.

Gendry: Ein Wackelkandidat. Es bietet sich zum einen an, dass es für einen dramatischen Abschied wieder zurück gebracht wurde. Doch meine Vermutung lautet, dass es zu einem Wiedersehen mit Arya kommt. Er wird die Mission überleben, aber vielleicht eine schwere Verletzung davon tragen.

Sandor „Der Bluthund“ Clegane : Ebenfalls ein Wackelkandidat, aber ich tippe auch, dass er überleben wird. Denn auch hier vermute ich, dass er sein Leben eher bei der Rettung von Arya, Sansa oder sogar Brienne lassen wird.

Beric Dondarrion: Wird die Mission nicht überleben. Er wird, wie schon so oft, eine tödliche Wunde erleiden. Doch im Gegensatz zu den letzten Malen wird die Magie des roten Gottes ihm nicht mehr helfen können, da sich die Gruppe im Herrschaftsgebiet des Nachtkönigs befindet.

Thoros von Myr: Wird ebenfalls nicht überleben, aus ähnlichen Gründen wie Beric. Meine Vermutung ist, dass er beim Versuch diesen zu beleben sein Leben lässt.

Jorah Mormont: Ebenfalls ein Wackelkandidat. Eigentlich müsste er für Daenerys sterben, indem er sein Leben für das ihre opfert. Aber er hatte gefühlt schon zu viele Freifahrtsscheine. Gut möglich, dass ein weiterer Mormont jenseits der Mauer sein Leben lässt.

Tormund: So weh es mir tut – ich fürchte auch er wird diese Mission nicht überleben. Tormund konnte einem in den letzten Staffeln und Folgen immer stärker ans Herz wachsen und wir alle wissen – Game of Thrones tut seinen Fans gerne weh.

Fazit zu Staffel 7, Folge 5 „Ostwacht“

Diese Folge geht es ruhiger an, ist aber doch von enormer Bedeutung. Grundsteine für ein fulminantes Finale werden gelegt und außerdem einige alte Handlungsstränge aufgegriffen. Negativ fällt der meiner Meinung nach erzwungene Konflikt im Norden auf, der im Gesamtbild unnötig wird. Dennoch in der Gesamtheit wieder eine spannende Folge, welche wieder Lust auf die nächste Woche macht.

Die siebte Staffel von Game of Thrones ist in Deutschland unter anderem via Sky oder kostenpflichtig auf Amazon zu sehen – neue Folgen erscheinen immer am Montag. Den letzten Trailer von HBO findet ihr unten.

Beitragsbild & Trailer (c) HBO

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Episode 2: Sturmtochter

Episode 3: Die Gerechtigkeit der Königin

Episode 4: Kriegsbeute

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