The Witch (2015): Kritik zum Alptraum aus dem Wald

Florian Erbach 17. April 2016 0
The Witch (2015): Kritik zum Alptraum aus dem Wald

1630, Neuengland – erst seit wenigen Jahren wird Amerika kolonisiert. Im „Reich Gottes“ hofften Farmer William und seine Frau Katherine Glück und Gottes Gnade zu finden, doch fanden sie nur das Grauen.

Regisseur Robert Eggers führt den Zuschauer in seinem 2015 auf dem Sundance vorgestellten Regiedebüt in eine Zeit, in der Gott, der Teufel und auch Hexen noch Tatsachen sind. Tägliches Beten, Gottesfürchtigkeit und der unerschütterliche Glaube, sind oft die wesentlichen Säulen jener Siedler, die sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts in die neue Welt aufmachten. Pilgerväter, Puritaner und andere strenge Glaubensrichtungen, hofften in Amerika eine „neue Welt“ zu erschaffen. Hier im „Reich Gottes“, wo Gott noch allgegenwärtig zu seien scheint und die Teufelei der „alten Welt“ in weiter Ferne ist.

In The Witch verlässt die Familie um Farmer William eine Siedlung und findet bald Land, welches sich lohnt urbar zu machen. Die Farm steht und man geht der alltäglichen Arbeit nach, als schließlich merkwürdige Dinge passieren und ein Baby in den Wald verschleppt wird. Mit düsterer Musik, dem Wald und der Farm als authentische Kulisse, entfaltet Eggers keinen konventionellen Horrorfilm, sondern vielmehr ein intelligentes Drama, welches seinen Protagonisten und der düsteren Szenerie viel Platz einräumt. Dem einen mag das vielleicht zu zäh und dem anderen nicht blutig genug sein. Doch lässt man sich darauf sein, wird das Unheil und das Grauen, welches im Wald lauert, durch geschickte Kamerafahrten und dem Einsatz von Musik (Mark Korven), mit jeder Filmminute greifbarerer und intensiver. Die dichte Atmosphäre erinnert ein wenig an den Indie-Horrorfilm It Follows, wo ebenfalls eine fortwährende Gruselstimmung produziert wird.

Im Wald ist das Böse

The Witch ist ein dankbarer Film für Freunde des gehobenen Horrorfilms. Keine 08/15 Splatterorgie, die mit der Brechstange versucht den Zuschauer zu schocken. Es ist ein Film der leiseren Horrortöne und in seinem Wirken doch laut. Wer würde vermuten, dass eine schwarze Ziege so viel Unbehagen auslösen kann? Es sind die kleinen „Gänsehautmomente“, die hervorragende Ausstattung und die Schauspieler, die The Witch für mich jetzt schon zum besten Horrorfilm 2016 macht.

Kurzfazit: Robert Eggers The Witch ist ein beklemmendes Horror-Drama, welches den Zuschauer in eine Welt entführt, wo Teufel, Gott und Hexen noch allgegenwärtig sind. Zum Fürchten gut!

The Witch wurde bereits im Rahmen der Fantasy Film Nights mehrere Male gezeigt und kommt am 19. Mai 2016 regulär in die deutschen Kinos. Unbedingt anschauen!

Beitragsbild: (c) Universal Pictures

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The Witch (2015): Kritik zum Alptraum aus dem Wald

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