Traurige und emotionale Filme: 11 Filme zum Weinen

Martin 5. Januar 2015 3
Traurige und emotionale Filme: 11 Filme zum Weinen

Filme können unterhalten, Spaß machen oder zum Nachdenken anregen – am besten mehreres auf einmal oder alles gleichzeitig zusammen. Und manchmal, aber nur manchmal, lockt das filmisch Dargebotene dem Zuschauer Tränen aus dem Auge. Wenn das passiert, hat der Film eine emotionale Barriere durchbrochen. Filme mit diesen Fähigkeiten können manchmal abwertend als „Schmachtfetzen“ oder „Melodram“ (englisch auch „tearjerker“) bezeichnet und eingeordnet werden. Man kann sie aber auch als das sehen, was sie erreichen: Ein künstlerisches Mittel, das offenbar eine besondere Wirkung hinterlassen hat. Aber wer sagt schon, dass Tränen nur auf traurige oder schnulzige Momente folgen? Es gibt daneben verschiedene „Gattungen“ von Tränen, wie etwa Freudentränen oder Lachtränen. Mal sind es die kleinen Momente oder/und mal das große (emotionale) Finale, die die Wangen feucht werden lassen. Wahrscheinlich kann man die Fähigkeit, das salzige Nass aus den Lidern zu befördern, auch nur bis zu einem gewissen Maß konstruieren, denn jeder Film hinterlässt bei jedem einen eigenen, besonderen Eindruck.

Bei der folgenden Aufstellung habe ich deshalb angestrengt Gehirn und Augen rattern lassen und mich gefragt, welche Filme bei mir den tränenreichsten Ausfluss produzierten:

11. This Is Spinal Tap (1984)

Eine Komödie/Satire, die als Doku über die (eigentlich fiktive) Rock-Band „Spinal Tap“ getarnt ist. Besonders Anhänger etwas härterer Musikrichtungen werden ihre wahre Freude haben und viele Anspielungen verstehen. Zwar hat This Is Spinal Tap nicht die Lachrate der Anime-Serie Detroit Metal City, aber besonders bei der Kokon- und Stonehenge-Szene habe ich mich weggeschmissen.

10. Dear Zachary: A Letter to a Son About His Father (2008)

Hier handelt es sich um eine Dokumentation, die im Verlauf ihrer Erzählung höchst dramatische, tragische, aber auch liebenswerte Momente entwickelt und mit dem Wunsch des Regisseurs beginnt, dem Sohn eines befreundeten, aber ermordeten US-Amerikaners seinen Vater näherzubringen.

9. Ist das Leben nicht schön? (1946)

Besonders zum Ende hin, mit der lebensbejahenden Botschaft für den Protagonisten George Bailey (James Stewart), werden bei dem ein oder anderen Zuschauer Tränen fließen.

8. Cinema Paradiso (1988)

Untermalt mit Ennio Morricones Soundtrack bleibt mir vor allem der emotionale, finale Moment dieses beinahe märchenhaften Meisterwerks in Erinnerung, bei dem der Protagonist in einem Kinosaal vergangenen und verlorenen Momenten nachschwelgt.

7. Zeit des Erwachens (1990)

Dieser Film besetzt zwei Hollywood-Größen mit Gegen-Typcasting: Robert de Niro spielt den unter der Schlafkrankheit leidenden Leonard Lowe, während Robin Williams seinen behandelnden Arzt Dr. Malcolm Sayer mimt. Die berührendsten Szenen bilden sicherlich immer wieder die fein gestrickte Interaktionen zwischen den beiden sowie der erste Moment des „Erwachens“.

6. Schindlers Liste (1993)

Steven Spielberg stellte 1993 sein großes Historiendrama fertig, das von dem Groß-Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson) handelt, der während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland zahlreiche Juden in seiner Fabrik beschäftigte und so ihr Leben rettete. Unvergessen ist vor allem die letzte Szene, in der Schindler immer wieder reuevoll klagt „I could have done more“ („Ich hätte mehr tun können.“).

5. Die letzten Glühwürmchen (1988)

Auch dieser Anime-Film dreht sich um den Zweiten Weltkrieg, jedoch versuchen sich hier die in Japan lebenden Geschwister Setsuko und Seita selbst zu retten. Nicht umsonst heißt der Film im Englischen „Grave of the Fireflies“ – dass der Film kein Happy Ending haben wird, wird dem Film auch bereits in den anfänglichen Szenen vorangestellt.

4. Freedom Writers (2007)

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(c) Paramount Pictures

Es hat mich ziemlich überrascht, wie emotional mich dieser Film doch gepackt hat. Die Geschichte vom jungen/neu praktizierenden Lehrer, der demotivierte Kinder/Jugendliche inspiriert, ist bereits in einigen Varationen gezeigt worden (Karate Kid (1984), Der Club der toten Dichter (1984), Der knallharte Prinzipal (1994) oder zuletzt Life of a King (2013), um nur ein paar zu nennen). Warum mir viele der eigentlich durch diese Filme bekannt gewordenen Momente gerade bei diesem Film so nahegingen, kann ich mir im Nachhinein nicht wirklich erklären. Vielleicht liegt das auch an den Schauspielerleistungen, insbesondere der Hauptrolle, die von Hilary Swank verkörpert wird?

3. Hachicko: Eine wunderbare Freundschaft (2009)

Auf einer realen Geschichte basierend und bereits zum zweiten Mal nach 1987 verfilmt, hat mich dieser Film in seinen Bann gerissen, auch wenn ich nicht gerade Tierversteher Nummer eins bin. Die Story um einen Lehrer und seinen Hund wartet mit einigen Überraschungen auf und wird damit im zweiten und dritten Akt noch rührender.

2. Der kleine Lord (1980)

Little Lord Fauntleroy, Ceddie, erweicht nicht nur das Herz seines Großvaters, des Earls, sondern auch das vieler Zuschauer, die diesen Film regelmäßig (und zurecht) im Weihnachtsprogramm der Fernsehstationen schauen können.

1. Elephant Man (1980)

Mich hat bisher kein Film rührseliger werden lassen als Elephant Man. Ganze acht Mal wurde dieses Meisterwerk für den Oscar nominiert, es ging komplett leer aus. Im Sturm dagegen gewinnt John Merrick, der „Elefantenmensch“ (John Hurt), die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl wohl von jedem, der Betrachter seiner auf Zelluloid gebannten Geschichte wird. Ähnlich wie in Zeit des Erwachens wird auch hier von der Verbindung von Arzt (Anthony Hopkins) und seinem „Patienten“ erzählt. Was die emotionale Wucht von Elephant Man ausmacht und von der körperlichen Behinderung seines Protagonisten ausgeht, ist, wie andere auf ihn und sein „Defizit“ reagieren sowie er selbst mit der Situation umgeht.

Bitte stimme ab! 🙂