Bereits 1895 wurde der erste „Kinofilm“ im Berliner Wintergarten aufgeführt und bis in die 1920er-Jahre hat sich das Lichtspielhaus bzw. Kino in den großen Städten der Welt etabliert. Nicht nur Cineasten und Theaterfreunde wandten sich zunehmen diesem neuem Medium zu, sondern auch Propagandisten wussten diese neue Form der Unterhaltung für sich zu nutzen. Während das Radio nur Ton von sich gab, konnte man in Kinos zusätzlich noch Bilder dazu zeigen und damit eine größere Wirkung enthalten.
HITLERS HOLLYWOOD erzählt erstmals von der dunkelsten und dramatischsten Periode deutscher Filmgeschichte, und erinnert zum hundertsten Geburtstag der Ufa an diese Filme und ihre Stars: Hans Albers, Heinz Rühmann, Zarah Leander, Ilse Werner, Marianne Hoppe, Gustaf Gründgens und viele mehr. Die NS-Filme waren nicht nur technisch perfekt gemacht, sie waren emotional, weckten Sehnsüchte, ließen träumen, boten Zuflucht. Das Kino war industriell vorgefertigt und manipulativ. Vielleicht waren die Gefühle, die diese Filme weckten, oft ein Selbstbetrug, falsche Gefühle. Aber es waren eben Gefühle. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären.
Rüdiger Suchsland ist Regisseur des Dokumentarfilms und ist auch als Kritiker bekannt.
Hilters Hollywood kommt am 23. Februar 2017 in unsere Kinos und dürfte für Film- und Geschichtsinteressierte definitiv einen Blick wert sein.