Das Vergessen, das Verlieren der eigenen Identität und der langsame Verlust des alten Lebens. Alzheimer ist eine tückische und das Leben nachhaltig verändernde Krankheit. Nicht nur die Betroffenen müssen damit umgehen, sondern auch die Familie und Freunde. Sie müssen sozusagen mit ansehen, wie der Mensch, den sie einst kannten und der auch sie kannte, langsam verschwindet. Natürlich heißt das nicht automatisch, dass der geliebte Mensch gleich komplett verschwindet – viel mehr tritt große Veränderung ein, die schmerzlich ist und einen Prozess der Auseinandersetzung mit Krankheit und Folgen nach sich zieht. Alzheimer an sich ist nicht tödlich, sehr wohl aber die Begleiterkrankungen.
Alzheimer ist ein Thema, welches immer wieder auch in Filmen aufgegriffen wird. Vergiss mein nicht (2012) ist ein bekanntes Beispiel. Der Dokumentarfilm begleitet die Familie Sieveking, wie sie mit der Alzheimer-Erkrankung der Mutter und Ehefrau – Gretel Sieveking – fertig werden. Eine emotionale Dokumentation, die sowohl die Schrecken der Krankheit als auch positive Momente aufzeigt. Positiv zum Beispiel in dem Moment, wenn der Ehemann zu seiner Frau wieder eine romantische Beziehung – sozusagen einen (wenn auch kurzen) zweiten Frühling – aufbaut. Einen eher tragisch-komischen Weg wählte der neue Schweiger-Film Honig im Kopf, der zwar viele Zuschauer in den ersten Tagen ins Kino locken konnte, jedoch auch für Aufsehen sorgte, als Bewertungen auf dem Filmportal moviepilot in großem Stil manipuliert worden waren. Seichtes Kino, mit den typischen Filmmomenten, wie man sie aus Keinohrhasen, Kokowääh und co. kennt.
Der neue Filme vom Regisseur-Paar Wash West und Richard Glatzer ist wesentlich ernster. In „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ spielt Julianne Moore die erfolgreiche Linguistikprofessorin Alice Howland, deren Leben und das Leben der Familie sich radikal verändert, als Alzheimer bei ihr diagnostiziert wird. Nicht nur für die Figur von Julianne Moore ist die Diagnose ein Schock, sondern auch ihr Ehemann und die drei Kinder müssen mit der Diagnose Alzheimer umgehen. Ein Aspekt von „Still Alice“ ist die Beziehung von Alice (Julianne Moore) zu ihrer jüngsten Tochter Lydia (Kristen Stewart), die in Los Angeles als Schauspielerin ihr Geld verdient und sozusagen einen anderen Lebensweg gewählt hat, als ihn Mutter Alice sich wünschen würde. Die Alzheimer-Erkrankung sorgt für eine Annäherung zwischen beiden.
„Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ wurde bereits gegen Ende 2014 auf einigen Festivals und in ausgewählten Kinos gezeigt. Das Publikum reagierte sehr positiv und mit einem Rating von 7,5 bei IMDB scheint das Echo aus Kritiker-Kreisen bestätigt zu werden. Rajko Burchardt (gamona.de) bezeichnet „Still Alice“ bereits jetzt als einen der besten Filme von 2015. Betrachtet man den Trailer, den Cast und natürlich allen voran Julianne Moore, kann das durchaus stimmen. Kinostart für „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ ist in Deutschland am 5. März 2015.
Wir haben den deutschen Trailer (mit Untertitel) zu Still Alice für euch: