„The Jungle Book“ (2016): Filmkritik

Dorit Scharf 13. April 2016 0
„The Jungle Book“ (2016): Filmkritik

Als Disney’s Zeichentrickfilm Das Dschungelbuch 1968 in den deutschen Kinos lief, sahen ihn sich 27 Millionen Zuschauer an und machten ihn zum erfolgreichsten Disney Animationsfilm. Etwa 25 Jahre später habe ich ihn als Kind rauf und runter geschaut, bis die Videokassette bei Oma und Opa geleiert hat. Die Geschichte von dem Jungen in der roten Hose, der im Dschungel bei den Wölfen aufwächst und einen Panther und Bär als Freunde hat, war einfach spannend.

Jon Favreau (Iron Man 1&2, Kiss the Cook) hat sich nun den Animationsfilm und Rudyard Kiplings Bestseller erneut vorgenommen und die Geschichte von Mogli, Balu und Baghira neuinszeniert. Mit ordentlich guter CGI-Technik sieht das Ergebnis The Jungle Book aus wie ein Spielfilm Blockbuster – und das obwohl es im gesamten Film nur einen Darsteller gibt. Ab dem 14. April läuft er in den deutschen Kinos.

Ab in den Dschungel!

The Jungle Book orientiert sich größtenteils an der Handlung  und Chronologie des Disney-Films der 60er-Jahre. Mogli (Neel Sethi) wächst behütet im Wolfsrudel im Dschungel auf und lernt alles was einen guten Wolf ausmacht. Doch dann kehrt der Tiger Shir Khan (Ben Becker) zurück. Er droht damit Mogli umzubringen, wenn der nicht den Dschungel verlässt. Menschen haben im Dschungel nichts verloren, so verlangt es das Gesetz.
Also macht sich Mogli mit dem Panther Baghira (Joachim Król) auf den Weg und landet in ihm unbekannten Gebieten des Dschungels. Nicht alle meinen es gut mit ihm. Die Schlange Kaa (Jessica Schwarz) verführt ihn mit Wissen über seine Herkunft, der Affenkönig King Louie (Christian Berkel) will von Mogli in das Geheimnis der „roten Blume“, dem Feuer, eingeweiht werden. Während Mogli bei diesen Begegnungen den Panther Baghira und den Bären Balu (Armin Rohde) an der Seite hat, muss er im finalen Kampf gegen Shir Khan aber auf seine eigenen Stärken vertrauen.

Rudeltier oder Individualist?

Es geht im Grunde um einen Jungen auf der Suche nach seiner Identität. Mogli findet sich damit konfrontiert, dass er nicht auf natürliche Weise zu den Wölfen gehört. Als Mensch kann er andere Dinge tun als die Tiere des Dschungels und ist in anderen Bereichen wesentlich begrenzter. Er kommt hier nicht her, aber wo ist sein Platz? Zu Menschen hat er schon lange keinen Bezug mehr. Balu lädt ihn ein, sich ganz dem Vergnügen hinzugeben. King Louie versucht ihm Macht schmackhaft zu machen – sie könnten zusammen über alles herrschen und Mogli müsste sich nicht mehr den geheimnisvollen Dschungelgesetzen unterordnen sondern könnte sie selbst machen. Letzendlich entscheidet sich Mogli natürlich für seine Freunde. Er nutzt seine menschlichen Fertigkeiten um sie zu schützen und zu unterstützen. Die Wölfe haben ihn eben doch zu einem Rudeltier erzogen.

Spannendes Abenteuerkino

Auch wenn die Story den meisten bekannt sein wird, macht es Spaß sich The Jungle Book noch einmal im Kino anzuschauen. Jon Favreau und sein Team schaffen es ihrer Version der Handlung eine eigene Note zu geben. In die Reproduktion von Disneys Zeichentrickfilm mischen sich die mystischen Elemente aus Kiplings Erzählungen. Es macht Moglis Reise durch den Dschungel geheimnisvoller und spannend. Vor allem die phantastischen Landschaftsaufnahmen und detailgetreuen Animationen machen den Film auch in 3D sehenswert. Der Soundtrack orientiert sich an der Musik des Zeichentrickfilms und bringt einen direkt zurück zu den Momenten in denen man als Kind gebannt vor dem Fernseher saß. Durch die aufwendige Umsetzung der Bilder ist The Jungle Book auch nicht weniger spannend als damals.

Wirklich beeindruckend ist auch die Leistung des Hauptdarstellers Neel Sethi. Der junge Darsteller hat in seiner Rolle als Mogli sein Schauspiel-Debut und ist gleichzeitig der einzige Schauspieler im ganzen Film. Um seine Reaktionen zu real wie möglich zu erzeugen, sprang auch schon mal der Regisseur höchstpersönlich aus dem Gebüsch. Auch Puppenspieler halfen Neel Sethi dabei sich vor der Studiokulisse in das Dschungelleben hineinzuversetzen:

Insgesamt ist The Jungle Book beste Kinounterhaltung für die ganze Familie. Der deutsche Kinostart ist der 14. April 2016. Hier ist schon mal der deutsche Trailer:

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