Eigentlich bin ich kein Fan von Krimiserien à la CSI, Bones, Criminal Minds oder was sonst noch so im wöchentlichen deutschen Abendprogramm ausgestrahlt wird. Die Erzählweise aus Sicht von einigen engagierten Ermittlern (je nach Serie sind es Polizisten, Rechtsmediziner, Anwälte und manchmal sogar Hellseher), die mithilfe nur weniger Indizien, unglaublich viel Charme und gutem Aussehen sowie den klügsten und hilfsbereitesten Kollegen der Welt, die kompliziertesten Mordfälle innerhalb einer Folge (ca. 50 Minuten) aufklären, gibt einem zwar das „schöne, heile Welt“-Gefühl abends vor dem Einschlafen aber wirklich spannend und überraschend sind sie nicht.
„True Detective“ überzeugte mich mit seinen Hauptdarstellern und dem, Versprechen mal eine ganz andere Krimiserie zu sein. Die Polizisten Rustin Cohle (Matthew McConaughey) und Martin Hart (Woody Harrelson) werden 1995 zu einem Tatort gerufen, der sie noch weitere 17 Jahre beschäftigen wird. Cohle und Hart kommen in den insgesamt 8 Folgen, aus denen die erste Staffel besteht, nur sehr langsam in ihren Ermittlungen, rund um den Ritualmord, voran. Die triste Landschaft Louisianas und eine eher düstere Stimmung begleitet einen während den philosophischen Vorträgen des Einzelgängers Rust über den Sinn der Menschheit. Martin übernimmt hier den Part des relativ bodenständigen Familienmenschen der versucht seinen Partner Rust immer wieder in „die Realität“ zurückzuholen.
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Die Miniserie „True Detective„, geschrieben von dem aus Louisiana stammenden Autor Nic Pizzolatto, startete im Januar 2014 bei HBO (bekannt vor allem für Game of Thrones, The Wire oder Band of Brothers) und ist in Deutschland bei Sky zu sehen. Die Handlung spielt im Jahr 2012 und mithilfe von Rückblenden wird über die vielen Jahre der Ermittlungen berichtet. Die Geschichte rund um die beiden Hauptcharaktere rückt dabei immer mehr in den Vordergrund. Die Untersuchung des Mordes bleibt aber trotzdem spannend und die Serie ist auch mit einigen witzigen Momenten gespickt. Woody Harrelson und Matthew McConaughey (2014 Oscar: bester Hauptdarsteller in Dallas Buyers Club) nehmen einen einerseits mit in diese öde verschlafene Sumpflandschaft, in der gefühlt nur Kriminelle hausen, andererseits überzeugen aber auch die teilweise sehr aufwendigen und blutigen Actionszenen.
Allerdings konnte mich die Serie erst mit der zweiten Folge tatsächlich für sich gewinnen. Zudem nehmen, in den letzten Folgen der Staffel, die philosophischen Ausschweifungen von Rust ein wenig überhand, was manchmal zu später Stunde etwas anstrengend sein kann. Insgesamt ist „True Detective“ aber ein neuer Favorit von mir in der Seriensparte.
True Detective erscheint am 4. September 2014 bei Warner Home Video und ist ab 16 Jahren freigegeben.
Offizieller Trailer zur Serie True Detective
