The Heroic Legend of Arslan Vol. 1 – Kritik der Premium Edition

Ralf 9. September 2016 0
The Heroic Legend of Arslan Vol. 1 – Kritik der Premium Edition

The Heroic Legend of Arslan ist die aktuellste Anime-Umsetzung der japanischen Romanreihe Arslan Senki des Autors Yoshiki Tanaka. Vol.1 der insgesamt 25 Folgen umfassenden Serie beinhaltet die ersten 13 Episoden der Geschichte um den jungen Prinzen Arslan und seiner Gefolgsleute, welche sich für die Freiheit und das Bestehen ihres Heimatlandes Pars einsetzen. Die Fantasy-Action-Serie ist in Deutschland seit dem 11. August auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

Im Kampf gegen die Streiter Gottes

Mit gerade einmal 11 Jahren wird Prinz Arslan das erste Mal mit den Schrecken des Krieges konfrontiert, als sein Vater, König Andragoras III von Pars, in den Krieg gegen das Reich Lusitanien ziehen muss und Arslan gleichzeitig das Opfer einer Geiselnahme wird. Zwar gelingt der Sieg gegen die eindringende Streitmacht, doch bereits drei Jahre danach zieht nochmals Krieg gegen die fanatischen Lusitanier auf – und Arslan muss sich in seiner ersten Schlacht beweisen. Und diese entwickelt sich letztendlich komplett anders als erwartet. Dadurch treibt das Königreich Pars in Chaos und zwingt den jungen Prinzen in ein Exil, aus dem heraus er mit einer Handvoll Mitstreiter die Bewahrung seines Heimatlandes beginnen muss…..

Zentrales Thema der Handlung sind die unterschiedlichen moralischen Einstellungen der Königreiche Pars und Lusitanien – auf der einen Seite steht mit Pars ein sehr traditionell eingestelltes Reich, welches auf seine Sklaven als einen wichtigen Bestandteil der Gesellschaft baut und diese im Rang deutlich niedriger stellt. Im Gegenzug dazu spricht das Weltbild von Lusitanien von einem Gott, der alle Menschen gleichwertig erschuf und damit strikt gegen Sklaverei ist – doch natürlich ist es in Ordnung Menschen mit einem anderen Glauben zu bekriegen. Ganz so weit geht die Toleranz dann doch nicht und der geneigte Zuschauer ahnt bereits, dass die angebliche Gleichstellung nur als moralische Rechtfertigung dient. Dennoch liefert diese Ausgangssituation eine spannende Lage, da der Zuschauer es schwer hat, sich mit einer der Seiten zu 100% zu identifizieren. Zwar ist Pars die Heimat des Hauptcharakters, doch seine Einstellung zu Sklaverei passt nicht zu modernen Wertevorstellungen. Lustitanien auf der anderen Seite ist so unglaublich fanatisch und heuchlerisch, dass die eigentlich guten Denkweisen schnell von Greueltaten und Verlogenheit eingeholt werden.

Die Probleme der Charaktere und visuellen Darstellung

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Die Vielschichtigkeit der verfeindeten Parteien setzt sich leider nur bedingt bei den Figuren der Serie durch. Gerade Arslan wirkt wie ein sehr naiver „Jungprinz“, welcher bereits in sehr vielen Medien vorkommt und sich im Laufe der Handlung kaum weiterentwickelt. Deutlich interessanter sind hier schon einige Nebencharaktere, wie der Gegenspieler Silbermaske (ein geheimnisvoller Stratege, welcher Pars erst in diese missliche Lage gebracht hat) oder Arslans Begleiter Narsus, welcher ein exzellenter Stratege und gleichzeitig verkappter Maler ist. Im Endeffekt ist es dieses Zusammenspiel unterschiedlicher Personen, welche das Interesse an der Handlung aufrecht erhalten kann. Auch wenn einige der Figuren, beispielsweise Arslans Vater, noch eine bessere Charakterisierung vertragen konnten.

Ein weiterer Punkt, der in Hinblick auf die Serie heraus sticht ist das schwankende Niveau der Animationen. Gerade bei sehr hastigen oder bewegungsreichen Szenen wirkt diese etwas steif und höl­zern – bei der Vielzahl an Gefechten sticht dies leider auch immer wieder hervor. Ansonsten sind jedoch besonders die Landschaften und Gegenden hervorzuheben, welche in einer Vielzahl der Szenen zur Geltung kommen und ein tolles Abenteuer- und Fantasy-Feeling verbreiten. Besonders die Darstellung der Hauptstadt von Pars hat es mir sehr angetan, welche direkt aus einer Geschichte aus 1001 Nacht stammen könn­te.

Da gibt es was auf die Ohren

Ebenfalls zwiegespalten ist der Eindruck der Audio-Untermalung. Die Musik und auch der Titelsong passen sich insgesamt stimmig in das Gesamtbild ein, wobei man das gleiche leider nicht von der deutschen Synchronisation sagen kann. Auch hier ist der Prinz Arslan leider wieder ein Negativbeispiel, da er eine solch weinerliche Stimme erhalten hat, die eine Identifikation mit ihm schwer macht. Die DVD und BluRay liefert jedoch auch noch einige anderen Sprachspuren und Untertitel mit, sodass man dieses „Problem“ auf gewisse Weisen umgehen kann. Zudem muss fairerweise gesagt sein, dass dieses Problem auch bei vielen anderen Animes auftritt, da die deutsche Synchronisation oftmals mit der Über­zeich­nung von japanischen Geschichten Probleme hat und die geplanten Emotionen nur schwer wiedergeben kann.

Fazit zu The Heroic Legend of Arslan Vol. 1

Insgesamt ist dieser erste Teil der Serie ein zwiegespaltener Einstieg. Die Ausgangslage und einige Charaktere sind in der Lage das Interesse zu wecken, doch handwerkliche Unstimmigkeiten im Bereich der Animation und deutschen Synchronisation trü­ben das Gesamtbild. Leider schafft es auch der Hauptcharakter kaum, das Interesse des Zuschauers zu wecken und eine Bindung aufzubauen. Dennoch hat bei mir am Ende die Neugier hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Geschichte um die beiden Reiche gewonnen. So kann ich am Ende The Heroic Legend of Arslan Vol. 1 allen empfehlen, die ein Interesse an sehr traditioneller Action-Fantasy haben und bereit sind hinsichtlich des Niveaus von Dialogen, Synchronisation und Animation ein paar Abstriche hinzunehmen.

Beitragsbild: (c) / *AffiliateLink

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