Supergirl Serien-Trailer oder: Wie man mit 6 Minuten Preview Hoffnungen zerstört

Florian Erbach 22. Mai 2015 6
Supergirl Serien-Trailer oder: Wie man mit 6 Minuten Preview Hoffnungen zerstört

Bei der Serienankündigung zu Supergirl in Verbindung mit CBS war ich schon einigermaßen skeptisch. Aber hey – endlich mal ein weiblicher Superheld! Da Marvel und Co. sich ja bislang beharrlich weigern, einen Film zu Black Widow (Scarlett Johansson) offiziell anzukündigen, könnte Supergirl die Chance sein, mehr Weiblichkeit in das von männlichen Wesen dominierte Superheldentum zu bringen. Und mal zu zeigen, dass Superhelden nicht automatisch mit Männlichkeit assoziiert werden müssen.

Zwar bringt Supergirl allerhand Weiblichkeit mit, jedoch bedient man sich ebenso zahlreicher Stereotype und ist meilenweit von einer innovativen Inszenierung wie jüngst bei Daredevil entfernt. Der Trailer – der eher eine Zusammenfassung der Pilotfolge ist – orientiert sich dabei ziemlich stark an der originalen Superman-Geschichte, die auch Clark Kent als unscheinbare Figur, ja fast als hässliches Entlein inszenierte. Wieso konnte man Supergirl nicht auch als „starke Frau“ vorstellen? Die mit ihren Superheldenkräften zu noch mehr imstande ist? Klar. Als Kara Zor-El, die Cousine von Superman, gibt es gewisse Parallelen.

Sicherlich ist das alles erst der Anfang und wer weiß, wohin die Wege von Supergirl führen werden. Doch ist abseits der Genderproblematik auch der gesamte Trailer eher – nett ausgedrückt – wenig hinreißend und man hat doch arge Mühe, die fast 7 Minuten am Stück durchzuhalten. Ich habe es jedenfalls nur mit vorspulen geschafft. Belanglosigkeit gepaart mit müder Inszenierung. Es darf sich auch die Frage gestellt werden, welche Zielgruppe die Serie ansprechen möchte. Sicherlich nicht Hardcore-Fans von Avengers oder Daredevil.

Das sieht doch insgesamt alles so aus, als würde hier viel Potenzial verschenkt werden. Schade!

Beitragsbild: (c) CBS